Gute Aufarbeitung – teils schwere Schäden (Fortsetzung)

Foto: NABU
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Vertreter des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr hatten den NABU kürzlich zu einem Fachgespräch und einer Bereisung der Brandflächen eingeladen. Hierbei sei der NABU über die laufende Biotopkartierung und erste Ergebnisse informiert worden.

Entsetzt waren die Naturschützer beim Anblick der Brandflächen am Ostrand des Gebietes. Hier seien 400 ha feuchte Moorheide vom Feuer zerstört worden. Der aschebedeckte Boden sei nun übersäht mit Pappel- und Birkenschösslingen. Aufgrund der höheren Lage und der damit verbundenen Trockenheit sowie der Belastung mit Munition im Untergrund erscheine es kaum möglich, die Feuchtheide kurzfristig wieder herzustellen. Die Feuchtheide ist ein europaweit streng geschützter Lebensraumtyp, die Vorkommen in der Tinner/Staverner Dose sind herausragend, was ihre Größe und Pflanzenzusammensetzung betrifft.

Auf den etwas tiefer liegenden Flächen am Westrand des Gebietes dominiert derzeit das Pfeifengras, das nach dem Feuer sehr schnell wieder ausgetrieben ist. „Das Pfeifengras kommt in degenerierten Hochmooren vor, bei denen der Wasserstand stark schwankt. Wenn es gelingt, die Flächen stärker zu vernässen, kann sich hier durchaus wieder eine vielfältige Moorpflanzengesellschaft ansiedeln. In der Umgebung sind noch einige besser ausgestattete Flächen vorhanden, die als Ausbreitungszentren dienen können“ sagt Biologin Jutta Over. Allerdings müsse man bedenken, dass das Moor nicht nur dem Moorbrand, sondern auch zwei Dürresommern und einem permanenten Nährstoffeintrag aus der Luft ausgesetzt war. Dadurch könne sich die Pflanzenzusammensetzung durchaus verschieben. Typische Moorpflanzen haben es immer schwerer, unter solchen Bedingungen zu wachsen.

 

Vor diesem Hintergrund fordert der NABU die Schaffung einer extensiv genutzten Pufferzone und das Heraustauschen oder Herauskaufen von privaten Flächen aus dem Gebiet. Nur dann sei ein Naturschutz- und Wassermanagement in dem Umfang möglich, wie es der Bedeutung des Gebietes entspricht.