Arbeitsgruppe Eulenschutz

Unser Steinkauzprojekt

Steinkauzröhre (Foto: D. Niemann)
Steinkauzröhre (Foto: D. Niemann)

Da auch der Steinkauz dringend unsere Unterstützung benötigt, hat Hermann Liening im Jahre 2005 ein Projekt zum Schutz und Wiederansiedlung ins Leben gerufen. Bis in die 1960er Jahre hinein war diese kleine Eulenart noch ein verbreiteter Brutvogel in Niedersachsen. Seither ist in den meisten Gebieten ein starker Rückgang zu verzeichnen, sodass der Kauz inzwischen bundesweit als stark gefährdet auf der Roten Liste steht. Hier im mittleren Emsland hatten wir zu Beginn unseres Projektes lediglich Hinweise auf ein Vorkommen in Raum Teglingen, so dass gezielt um dieses Revier viele weitere Nisthilfen angebracht wurden. Die mittlerweile weit über 160 Steinkauzröhren ziehen sich wie ein roter Faden von Osterbrock über Teglingen, Haselünne bis in die Samtgemeinde Herzlake. Da wir immer mehr Steinkauz-Reviere nachweisen können, zeigt, dass unsere Arbeit Früchte trägt und der Steinkauz ohne unsere Unterstützung hier nicht überleben kann.  

Wie erkenne ich den Steinkauz?

Steinkauz (Foto: E. Nerger)
Steinkauz (Foto: E. Nerger)

Dieser kleine Kauz ist nur wenig größer als eine Amsel. Er wirkt gedrungen mit seinem kurzen Schwanz und breiten Kopf. Er besitzt keine Federohren. Typisch ist sein flacher und wellenförmiger Flug. Durch sein braun-weiß gesprenkeltes Gefieder tarnt er sich auch am Tage bestens vor neugierigen Blicken. Markant sind seine großen schwefelgelben Augen. Seine relativ langen Beine sind weiß befiedert. Die Aktivitäten des Steinkauzes beginnen in der Dämmerung, während der Jungenaufzucht aber auch schon spät nachmittags. Auch wer den Steinkauz noch nicht entdeckt hat, kann ihn leicht an seinem Repertoire unterschiedlicher Rufe erkennen, besonders in der Zeit vor der Brut von Februar bis April. Der Fund von Gewölle dient ebenfalls als sicherer Nachweis. 

 

Die Gründe für den Rückgang der Steinkauzbestände

Kontrolle bei Steinkauzbrut (Foto: D. Niemann)
Kontrolle bei Steinkauzbrut (Foto: D. Niemann)

Verantwortlich für den Zusammenbruch der Steinkauzbestände sind vor allem der Verlust von Nisthöhlen und Tagesverstecken durch die Rodung alter Obstbäume und Kopfweiden sowie der Strukturwandel und die Intensivierung der Landwirtschaft einschließlich der Umwandlung von Grünland in Ackerflächen. Im dichten, hohen Gras der Silograsflächen sowie in Getreide- oder Maisäckern sind Regenwürmer, die der Steinkauz zu Fuß erbeutet und die einen Großteil seiner Nahrung ausmachen, unerreichbar. 


Der ursprüngliche Lebensraum des Steinkauzes

Obstwiese (Foto: D. Niemann)
Obstwiese (Foto: D. Niemann)
Der Steinkauz bevorzugt die bäuerliche Kulturlandschaft, die durch ganzjährig kurzgrasige Grünlandflächen z. B. durch eine Beweidung oder unterschiedlichen Mähzeiten, höhlenreichen Bäumen, Obstwiesen, Hecken und Kopfweiden gegliedert ist. Er meidet geschlossene Waldgebiete. Zum Schutz vor Feinden werden häufig Tagesunterstände in offenen Schuppen und angrenzenden Gebäuden genutzt. Ein Steinkauzpaar bleibt sich und seinem Revier bzw. Brutplatz ein Leben lang treu. Der Steinkauz bleibt übrigens ganzjährig hier bei uns. 

 

Wie kann ich den Eulenschutz unterstützen?

Der NABU Emsland-Mitte bittet um die Meldung aller Steinkauzbeobachtungen oder -verdachtsfälle in unserer Region, um hier gezielt im Umkreis weniger Kilometer dieser Reviere weitere Nisthilfen für den Nachwuchs zur Verfügung zu stellen. Fehlende Baumhöhlen ersetzen wir dann gezielt durch künstliche Nisthilfen, wenn auch weitere Voraussetzungen für eine mögliche Ansiedlung gegeben sind. Vielleicht haben auch Sie Lust zur aktiven Mitarbeit. Im Bereich Dalum, Groß Hesepe entlang der Ems bis Meppen und auch in Twist kann das Projekt ausgebaut werden. Dafür stehen ausreichend Röhren und Material zur Verfügung.