Reptilien- und Amphibienschutz

Weibliche Blindschleiche (Foto: P. u. K. Kattke)
Weibliche Blindschleiche (Foto: P. u. K. Kattke)

 

Gerade Reptilien und Amphibien genießen in der breiten Bevölkerung nicht den besten Ruf. Das liegt an ihrer verborgenen Lebensweise und der Tatsache, dass sie oftmals schwer einzuschätzen sind. Bei manchen Menschen lösen sie daher Ängste aus. Anders als Vögel oder Säugetiere gelten sie als glitschig, ekelig und mitunter auch gefährlich. Nach dem Motto „Nur was man kennt, das schützt und achtet man“ hat es sich die AG Reptilien und Amphibien zur Aufgabe gemacht, durch Aufklärungsarbeit möglichst viele Menschen zu erreichen.

 

 

weibliche Zauneidechse (Foto: P. u. K. Kattke)
weibliche Zauneidechse (Foto: P. u. K. Kattke)

Dies wird seit 2004 durch die unterschiedlichsten Aktivitäten praktiziert. Dabei wenden wir uns in erster Linie an Kinder, die wir in ihren Schulklassen besuchen. Wir suchen aber auch gemeinsam mit Kindergruppen die Lebensräume der Kriechtiere auf und erläutern in anschaulicher Weise das Leben und Verhalten dieser faszinierenden Tiere. Bei den jährlich durchgeführten öffentlichen Exkursionen werden auch Erwachsene oder ganze Familien erreicht. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe besteht darin, immer wieder neue Vorkommen der heimischen Reptilien- und Amphibienarten zu entdecken, um diese dann zu dokumentieren und zu kartieren.

 

Portrait einer Ringelnatter (Foto: P. u. K. Kattke)
Portrait einer Ringelnatter (Foto: P. u. K. Kattke)

Diese Daten sollen möglichst flächendeckend im gesamten Emsland erhoben werden. Neben dem NABU Emsland Mitte erhalten auch Behörden wie die Untere Naturschutzbehörde und das NLWKN unsere Daten. Um die Erfassung zu erleichtern, bringen wir sogenannte Schlangenbretter aus, die in regelmäßigen Abständen durch die Mitarbeiter der AG kontrolliert werden. Außerdem steht die AG für die Beratung bei der Gestaltung von Gartenteichen zur Verfügung. Auch bei anderen Fragestellungen rund um Reptilien und Amphibien können die Mitarbeiter gern kontaktiert werden. 

männlicher Moorfrosch im Hochzeitskleid (Foto: P. u. K. Kattke)
männlicher Moorfrosch im Hochzeitskleid (Foto: P. u. K. Kattke)

 

 

Eine Vielzahl weiterer Informationen und Bilder unserer Herpetofauna zeigt die Website:
Reptilien & Amphibien des Emslandes

Info: 

Tobias Suntrup 0176-789 115 91

Email: Kriechtiere@web.de 

 

 

 Fotos unten: P.u.K.Kattke und T. Suntrup

 

Amphibienschutz

Zweck der Amphibienzäune

überfahrenes Erdkrötenpaar, Foto: T. Suntrup
überfahrenes Erdkrötenpaar, Foto: T. Suntrup

 

Jedes Frühjahr wandern Amphibien aus ihrem Winterquartier zurück in ihre Laichgewässer. Dabei überqueren sie auch mehr oder weniger viel befahrene Straßen. Leider werden dabei jedes Jahr tausende von Tieren getötet.
Um dieses zu verhindern, werden an geeigneten Straßen im Emsland Amphibienschutzzäune aufgestellt an denen in regelmäßigen Abständen Eimer vergraben werden. Dies soll verhindern, dass die Tiere über die Straße laufen. Die Amphibien wandern an den Zaun, können diesen aber nicht überwinden. Beim Entlanglaufen des Zaunes fallen die Tiere dann in einen der Eimer

Aktuelle Zäune im Emsland

Erdkröten auf dem Weg zum Laichplatz, Foto: T. Suntrup
Erdkröten auf dem Weg zum Laichplatz, Foto: T. Suntrup

 

 

Die Zahlen an unseren Zäunen zeigen zumeist, dass sich die Bestände der wandernden Amphibienarten dort im Laufe einiger Jahre deutlich verbessern. Auf diese Weise kann ein Beitrag gegen das allgemeine Abnehmen der Amphibienbestände geleistet werden. Zurzeit (2019) werden im Bereich des NABU Emsland Mitte vier Amphibienschutzzäune eingesetzt. In Geeste an der L 67 im Bereich des Speicherbeckens. In Meppen an der Bokeloher Straße (Stationsweg). In Geeste-Hesepe an der Straße Am Tierpark. Sowie in einem Neubaugebiet in Herzlake. Der Zaun am Speicherbecken wird der Geschwister Scholl Schule mit Unterstützung der Anwohner betreut. An der Bokeloher Straße in Meppen kümmert sich Kardinal von Galen Schule um die Rettung der Amphibien.

Krötenzaun, Foto: C. Marien
Krötenzaun, Foto: C. Marien

Die Betreuung des Zauns in Geeste an der Straße „Am Tierpark“ wird von einigen engagierten Anliegerinnen und Anliegern geleistet. Auch in Herzlake wird die Arbeit von den Anwohnern übernommen               .
 In manchen Jahren werden an den einzelnen Standorten einige hundert Tiere, in anderen Jahren aber auch schon mehrere tausend Amphibien aufgefangen. Ablauf der jährlichen Amphibienschutzaktion: Ende Februar / Anfang März werden die Standorte verstärkt beobachtet. Bei Anzeichen für den Beginn der Wanderung wird der Zaun aufgebaut. Es werden Betreuerlisten erstellt, nach der die tägliche Entleerung der Eimer erfolgt. An jedem Morgen werden die Amphibien aus den Eimern gesammelt und über die Straße getragen. Der Abbau des Zauns erfolgt normalerweise Mitte bis Ende April mit Beendigung der Wanderung.

Weitere Informationen:

Der NABU hat eine Internetseite eingerichtet, auf der man sich über alle in Deutschland bestehenden Amphibienschutzzäune informieren kann, die in der Datenbank angemeldet sind. Die Adresse lautet: www.nabu.de/kroetenwanderung.

Man wird auf die Amphibienübersichtsseite geführt und kann die bundesweite Übersicht aufrufen.