Willkommen beim NABU Emsland-Mitte

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.


Aktuelle Projekte und Neuigkeiten

12.01.2025

Esterfelder Moor

Das Esterfelder Moor gehört zu den Projektflächen der Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte. Das Moor drohte einst vollständig zu verbuschen. Die Gehölze hätten dem Moor durch die Verdunstung über ihre Blätter und Nadeln sehr viel Wasser entzogen und es auf diese Weise trocken gelegt. Außerdem hätten die Bäume durch ihren Schattenwurf lichtbedürftige, moortypische Arten verdrängt. Bereits seit 2010 wurden von den ehrenamtlichen Naturschützern der Projektgruppe Naturschutz die Gehölze entfernt. Im Zuge der alljährlich im Herbst stattfindenden Pflegearbeiten werden die nachwachsenden Gehölze zurückgeschnitten. Diese Biotoppflegemaßnahme hat die Projektgruppe in dieser Saison bereits im September durchgeführt. 

Um die Verdunstung des Wassers durch Gehölze zu verringern, wurden nun auch im Randbereich des kleinen Moores Gehölze entnommen. Stellenweise entstand auf diese Weise ein offener Randstreifen am Moorrand. Im Zuge ihrer regelmäßigen Pflegearbeiten, wollen die Naturschützer der Projektgruppe diese Randstreifen auch in Zukunft offen halten. 

Auch die Mooreidechsen in diesem Naturschutzgebiet profitieren von dieser Maßnahme. Sie bekommen neue Plätze zum Sonnenbaden.

Fotos / Text: Carsten Marien


05.01.2025

Vernässungsmaßnahmen im Dörgener Moor

Die Vernässungsmaßnahmen im Dörgener Moor, die durch den Fachbereich Umwelt des Landkreises Emsland auf Initiative der Projektgruppe Naturschutz im NABU Emsland Mitte beauftragt wurden, sind nun abgeschlossen. Ein Entwässerungsgraben wurde verfüllt und eine Verwallung gebaut. Das dafür notwendige Erdmaterial wurde am Rand des Gebietes, außerhalb des Moores gewonnen. Dabei wurde ein nährstoffarmes Kleingewässer auf Sandboden angelegt. 

Die Vernässung zeigt im Moorwald bereits nach kurzer Zeit Wirkung. Die weitere Entwicklung des Gebietes wird von den ehrenamtlichen Naturschützern der Projektgruppe Naturschutz beobachtet und begleitet. 

Fotos / Text: Carsten Marien


05.01.2025

Videobeitrag über die seltene Zweifarbfledermaus auf Ems-TV

Folgend der Link zu einem tollen und interessanten Videobeitrag von ems TV über die Zweifarbfledermaus Niko:

https://emstv.de/videobeitrag/fledermaus-niko-kaempft-sich-zurueck/

Quelle: ems TV


21.12.2024

Seltene Zweifarbfledermaus gefunden

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 68/24 | 18. DEZEMBER 2024

 

Surwold/Meppen. Bei der Fledermaus-Auffangstation des Naturschutzbundes (NABU) in Meppen wurde am 6. Dezember eine Zweifarbfledermaus eingeliefert. Diese Säugetierart ist in unserer Region bisher nur selten nachgewiesen worden. Der aktuelle Fund ist erst der vierte Nachweis der Art im Emsland und deshalb etwas Besonderes.

 

„Aufgefunden wurde das Tier nach einer stürmischen Nacht völlig durchnässt und entkräftet auf dem Hof eines Einfamilienhauses liegend. Die Finder brachten das Männchen rasch in die Fledermaus-Auffangstation nach Meppen, wo es nun fachgerecht weiter versorgt wird“, berichtet Karin Schaad, die Leiterin der Auffangstation. Das erwachsene Tier, das von seinen Betreuern passend zum Fund am Nikolaustag "Niko" getauft wurde, ist mit nur 8,6 Gramm Gewicht außerordentlich mager, aber ansonsten wohlauf und entwickelt großen Appetit auf dargebotene Mehlkäferlarven (sog. Mehlwürmer).

 

In der Auffangstation wird „Niko“ auf ein Mindestgewicht von 12 g aufgepäppelt und anschließend in den kontrollierten Winterschlaf in einem entsprechend hergerichteten Raum überführt. Dort kann er die insektenarme kalte Jahreszeit zwischen 4 und 8 Grad Celsius bei Luftfeuchtigkeit um die 90 Prozent artgerecht "verschlafen". Je nach Witterung soll „Niko“ Ende März oder Anfang April 2025 dann - wohlgenährt und ausgeschlafen - wieder an seinem Fundort ausgewildert werden. Die Auffangstation betreut bereits mehrere solcher Wintergäste.

 

Zweifarbfledermäuse sind dafür bekannt, dass die Männchen bis in den Dezember hinein balzen. Sowohl Sommer- als auch Winterquartiere befinden sich meistens in Gebäuden. Deshalb kommt es auch häufig durch Renovierungs- und Sanierungsarbeiten zum Verlust von Quartieren. Außerdem sind Zweifarbfledermäuse häufige Schlagopfer an Windkraftanlagen, weil sie – anders als andere Fledermausarten – in großen Höhen im freien Luftraum jagen und nicht an Leitelemente wie Hecken oder Baumreihen gebunden sind. Wie alle anderen heimischen Fledermausarten sind sie streng geschützt.

Fotos:  Gerhard Schaad


21.12.2024

Der Igel: Geliebt und doch in Schwierigkeiten

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 68/24 | 19. DEZEMBER 2024

2025 zum ganz persönlichen Igeljahr machen!

 

 

Emsland/ Grafschaft Bentheim – Es gibt wohl kaum ein beliebteres Säugetier in Europa als den Igel. In Märchen wird er aufgrund seiner Schläue gerühmt, in Comics als pfiffiger Geselle durch allerlei Abenteuer geschickt, er taucht in vielen Redewendungen auf und steht als Symbol von Wehrhaftigkeit, das „Einigeln“, das Einrollen gegen Feinde ist in der Natur zu seiner Lebensversicherung geworden.

 

Und dennoch geht es dem Igel in unserer Landschaft immer schlechter. Darauf weist der NABU Niedersachsen hin. Hanna Clara Wiegmann, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim zeigt sich sehr besorgt: „Der Igel, der als sehr anpassungsfähig galt, gerät allenthalben unter Druck. In einigen Bundesländern ist er sogar bis in die Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgerückt! Das ist alarmierend.“

 

Hanna Clara Wiegmann nennt Gründe: „Die Gefährdungen des Igels – die stets stellvertretend für viele andere Arten gesehen werden müssen – sind vielfältig: Das Hauptproblem ist die zunehmend ausgeräumte Landschaft, in der Hecken, Feldgehölze und Wegraine fehlen. Diese haben wir in den letzten Jahrzehnten in rapidem Tempo verloren. Wo nur noch Maiswüsten gähnen und der letzte Wegrain und die letzte Feldhecke schon lange weggepflügt wurden, finden Wildtiere wie der Igel weder Nahrung noch Unterschlupf. Deshalb zieht sich der Igel hierzulande immer weiter in die Siedlungen zurück“, betont Wiegmann und fügt an: „Der Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft ist überfällig, das zeigt nicht nur der Igel, sondern zahllose andere Arten!“

 

Die NABU-Mitarbeiterin zeigt weitere Gefahren für den drolligen Stachelritter auf: „Sein Einigeln hilft ihm zwar gegen tierische Fressfeinde, aber nicht gegen Nahrungsmangel. Gerade in Gärten, Parks und Grünanlagen haben wir es in der Hand, für einen gedeckten Tisch zu sorgen, damit der Igel ausreichend Nahrung – er ist ein „Kleinsttiergourmet“ – findet. Dazu gehören Käfer und andere Insekten sowie deren Larven, Regenwürmer, Ohrwürmer und andere mehr. Laub muss auch mal liegenbleiben dürfen; heimische Wildsträucher und Stauden sollten statt schöner, aber ökologisch nutzloser Exoten im Garten einen Platz finden. Und das Laub kann im Herbst hervorragend vom Igel genutzt werden, um es in sein Schlafnest zur Überwinterung hinein zu schieben“, rät Wiegmann.

 

„Und genau hier kann auch jetzt bereits Hand angelegt werden, damit das nächste Jahr zum Igeljahr wird“, sagt Wiegmann: „Eine Igelburg ist sehr sinnvoll, darin können Igel Unterschlupf finden, die Jungigel zur Welt bringen oder den Winterschlaf halten.“ Baupläne für geeignete Igelburgen aus Holz gibt es beim NABU. Sie sollten an trockenen Stellen im Garten aufgestellt werden und mit etwas Reisig und Laub überdeckt werden“, rät die Naturschützerin.

 

„Darüber hinaus ist es sehr wichtig, den Garten auf mögliche, bislang unentdeckte ‚Igelfallen‘ abzuschreiten, auch das Haus: Gibt es steile Teichufer, insbesondere bei Kunstteichen aus Kunststoff, über die hineingefallene Igel nicht mehr hinaussteigen können, sodass sie ertrinken? Ein Schicksal, das jährlich viele Igel erreicht. Gibt es offene Lüftungs- oder Kellerschächte, die noch nicht abgedeckt oder engmaschig verdrahtet sind? Oder große offene Gullys? Wichtig ist es auch, Igeln und anderen Kleinsäugern Zugang zum eigenen Garten oder Kleingarten zu ermöglichen: Leider werden immer öfter äußerst massive Zäune bis zum Boden gebaut, die ihnen den Zugang versperren“, beklagt Wiegmann.

 

Hier kann im Garten, Kleingarten, dem Park und anderswo viel für den kleinen Stachelritter erreicht werden, dem es immer schlechter geht: Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland jedes Jahr bis zu einer Million Igel den grausamen Straßentod finden. „Zusammen mit der galoppierenden Ausräumung der Landschaft sind dies alarmierende Faktoren, die uns langfristig um den Igel fürchten lassen. Blicke in andere Länder, etwa nach Großbritannien, wo der Bestand seit dem Jahrtausendwechsel um mehr als die Hälfte zurückgegangen zu sein scheint, müssen auch uns klarmachen, dass es Zeit ist, umzusteuern. Das gilt auch für den rasanten Flächenverbrauch in Dörfern und Städten: Wo früher ein kleines Haus mit großem, artenreichem Garten stand, kommt heute oftmals der Bagger, räumt alles ab bis zum letzten Baum und Strauch und versiegelt große Teile; da finden sich dann dicke Autos, von exotischem Abstandsgrün kaschiert, wo einst alte Obstbäume standen – eine verheerende Entwicklung, auch Igel und Co, für Spitzmaus, Admiral-Falter und Eidechse, für Käfer und Rotkehlchen – und letzten Endes für uns alle,“ betont die NABU-Aktive. „Jetzt heißt es anpacken – auch für den Igel!“

 

Der NABU hält dazu ausführliches Informationsmaterial bereit, in dem auch Baupläne für eine Igelburg und viele andere praktische Tipps zum Igelschutz zu finden sind. Dieses Infopaket kann, gegen Einsendung von 5 Euro in Briefmarken, bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim, Haselünner Straße 15, 49716 Meppen, angefordert werden. Die Infopakete werden nach unserer Winterpause ab dem 06.01.2025 verschickt – Auf dass 2025 und die weiteren gute Igeljahre werden!


08.12.2024

NAJU bastelt für den Adventsbasar

Die Naturschutzjugend- und Kindergruppe (NAJU) im NABU-Emsland-Mitte hat sich in der Adventszeit bei Kinderpunch und Süßes getroffen, um etwas weihnachtliches zu basteln. Mit viel Geschick und guter Laune haben die NAJU-Kinder eine schöne Geschenkidee hergestellt, die auf dem NABU-Adventsbasar wurde.

Fotos / Text:  Sarah Marien


08.12.2024

Entkusseleinsatz Fehndorfer Moor

Seit einigen Wochen sind Bernd, Norbert und Erhard in Fehndorf fleißig am Entkusseln. Teilweise war es sehr nass. Erfreulicherweise können wir ein gutes Wachstum von Torfmoosen erkennen. Wir hoffen, nächste Woche fertig zu werden.

Fotos: Bernd Quappen / Text: Erhard Nerger


08.12.2024

Biotoppflege in der Heide

Die Projektgruppe Naturschutz betreut eine Heidefläche im Naturschutzgebiet Groß Fullener Moor. Nachdem auf dieser Fläche Torf abgebaut wurde, konnte sie anschließend größtenteils nicht wiedervernässt werden. Auf der trockenen Fläche siedelte sich Besenheide an. Leider wuchsen auch viele Birken auf und die Heide verbuschte mehr und mehr. Eine Beweidung mit Wasserbüffeln konnte organisiert werden. Die ehrenamtlichen Naturschützer der Projektgruppe Naturschutz haben die aufgewachsenen Birken zum größten Teil gefällt. Um zu verhindern, dass die Heide erneut verbuscht, unterstützt die Projektgruppe Naturschutz die Wasserbüffel alljährlich mit einer Biotoppflegemaßnahme. Der Stockausschlag der Gehölze wird zurückgeschnitten. Diese Arbeit konnte für diese Saison nun erfolgreich abgeschlossen werden. 

Fotos / Text: Carsten Marien


31.10.2024

Neue Schwalbenschwanz-Generation wächst heran

In diesem Sommer hat - von Menschen unbemerkt - ein Weibchen des Schwalbenschwanzes, dem größten unserer heimischen Tagfalter, ihre Eier an Fenchel-Pflanzen (Foeniculum vulgare) in einem Garten in Rühle abgelegt. Daraus entwickelten sich prächtige Raupen, die trotz ihrer scheinbar auffälligen Färbung gut getarnt sind. So wurden sie erst wenige Tage vor ihrer Verpuppung entdeckt

Beim Beobachten des Verpuppungsvorgangs gab es eine Überraschung: Die neu entstandenen Puppen sind zunächst grün, nehmen dann aber rasch die Farbe des jeweiligen Untergrunds an, beispielsweise braun auf einem braunen Zweig oder beige meliert auf einem beigen Eierkarton. Sogar die Textur des Untergrunds wird in gewissem Umfang nachgebildet, wie die Fotos illustrieren.

Diese erstaunliche Anpassung bedeutet, dass die Raupen vor ihrer Verpuppung die Farbe und evtl. die Textur des gewählten Untergrunds erkennen, diese Information speichern und auf irgendeine Weise dafür sorgen, dass ihre spätere Puppenhaut diese jeweilige Färbung annimmt, ein faszinierender Vorgang.

 

Auf jeden Fall freuen sich die Gartenbesitzer darauf, im Frühjahr 2025 beobachten zu können, wie aus den Puppen die wunderschönen Schmetterlinge schlüpfen.

 

Angeregt durch diese Eiablage, hat das Gartenteam des Meppener Naturschaugartens im Oktober 2024 an einer sonnigen Stelle im Garten ebenfalls Fenchel gepflanzt und hofft nun auf ebensolchen Gartenbesuch im kommenden Jahr.

Text: Karin Schaad


31.10.2024

Fullener Moor

Auf die Initiative der ehrenamtlichen Naturschützer in der Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte hat die ökologische Station Grafschaft Bentheim- Emsland Süd eine Verwallung im Fullener Moor erhöhen lassen. Die Verwallung dient der Vernässung des Hochmoores. Teile der Verwallung wurden allerdings ursprünglich zu niedrig gebaut und sollten nun erhöht werden. Unterdessen zeigen die erfolgten Vernässungsmaßnahmen der letzten Jahre im Fullener Moor bereits Wirkung. So haben sich stellenweise unterschiedliche Torfmoosarten wieder ausgebreitet. Hochmoortypische Vegetation stellt sich wieder ein.

 

In einem trockeneren Teilbereich des Fullener Moores kommen noch zwei Bestände des seltenen Gagelstrauches vor. Die Gagelsträucher wurden bereits im vergangenen Winter durch die Projektgruppe Naturschutz freigestellt. Nun wurde durch die Ökologische Station der Bereich noch großflächig entkusselt. So sollen die Gagelsträucher wieder mehr Licht und Wasser bekommen. 

Fotos / Text: Carsten Marien


31.10.2024

NABU-Reiseprogramm 2025 ist erschienen

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 62/24 | 30. OKTOBER 2024

Ins Bärenland, ans Delfinmeer, zu Elchen und subtropischen Gärten

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Hannover/ Emsland/ Grafschaft Bentheim - Bunter denn je und gespickt mit einigen der schönsten Landschaften Europas: Das Reiseteam des NABU Niedersachsen hat sein Busreise-Programm „Natur und Reisen“ für 2025 vorgelegt.

 

Eine besonders intensive Tour widmet sich erstmals der Hohen Tatra, dem kleinsten Hochgebirge der Welt, im Grenzkamm von Polen und der Slowakei. „Wir reisen ins Bärenland“, schmunzelt Rüdiger Wohlers, der die NABU-Niedersachsen-geführten Reisen 1998 begann und stetig ausbaute: „Gleich drei Nationalparke werden im Mittelpunkt dieser Fahrt stehen. Sie führen durch eines der Gebiete mit der höchsten Tier- und Pflanzenartenanzahl, darunter zahlreiche, die es weltweit nur hier gibt. Das Schönste daran ist, dass zu unserer Reisezeit die Bergwiesen in voller Blütenpracht stehen. Ich habe noch nirgends wo viele Schmetterlinge gesehen wie in der Tatra!“, freut sich Wohlers auf diese Reise. Die Reise wird er gemeinsam mit einer Naturpädagogin leiten, die neben den Pflanzen auch die Volksmärchen und Sagen der Region, einschließlich der Niederen Tatra und der Fatra, thematisiert. Auf dem Programm stehen auch die gigantische Demänova-Höhle mit Tausenden von Stalagmiten und Stalaktiten, ein UNESCO-Welterbe-Bergdorf, eine Floßfahrt auf dem Fluss Dunajec durch die wildromantische Landschaft sowie weitere Besichtigungen. „Natürlich werden wir auch der alten polnischen Königsstadt Krakau Tribut zollen. Sie gilt als eine der schönsten Städte der Welt mit ihrem riesigen mittelalterlichen Marktplatz“, schwärmt Wohlers. „Wir verbringen dort drei Tage und lernen die Stadt bei zwei Führungen kennen, darunter eine durch das jüdische Viertel.“ Diese Reise ist 15 Tage lang und damit die bislang längste im NABU-Programm – „und alles wie immer klimafreundlich im Reisebus statt im Flugzeug.“

 

Polens besonders reiche Natur findet weiteren Raum im aktuellen Programm: Masuren mit seinen Naturparadiesen vom Storchendorf bis zu glasklaren Flüssen, tiefen Wäldern und unzähligen Vogelarten – die NABU-geführten Gruppen zählten bislang bei jeder Reise mehr als 120 Vogelarten – sowie malerischen Dörfern und gemeinsamem Paddeln oder Stakebootfahren ist unter allen Reisen so beliebt, dass es 2025 gleich drei Fahrten geben wird, bei denen Natur, Kultur und Geschichte zum Zuge kommen: Neben zwei Reisen im Spätfrühling und Frühsommer, zur besten Balzzeit vieler Vogelarten, gibt es 2025/26 erstmals eine „Wintermärchen“-Reise über Silvester, mit Pferdeschlittenfahrt, Tierspurenwanderung im Wald, vogelkundlichen Ausflügen an vermutlich verschneiten Flüssen und Seen. Die Silvesterparty wird zünftig und böllerfrei im Schutzgebiet des Masurischen Landschaftsparks gefeiert! Und mit etwas Glück lassen sich dann auch wieder Elche, vielleicht sogar Tausende Seidenschwänze beobachten.

 

Die weiteren Reisen 2025 führen nach Ungarn – mit ausführlichen Wanderungen und Besichtigungen unter anderem in drei Nationalparks, von der klassischen Puszta bis in die Auwälder der Donau, auf Englands Blumeninsel im Ärmelkanal, die Isle of Wight mit ihren riesigen Steilküsten, sowie ins Lake District Nordenglands und – neu im Programm – in einer Kombi „From Coast to Country“ von Cornwall mit seinen vom Golfstrom umspülten Steilküsten und seinen subtropischen Gärten bis ins Herz Englands, die Cotswolds. „Bei allen Reisen ist es uns sehr wichtig, dass wir auch hinter die Kulissen des Normaltouristischen blicken und beim Kennenlernen von Natur und Kultur auch die Seele baumeln darf“, betont Rüdiger Wohlers von der IfÖNN GmbH, einer 100 %-igen Tochter des NABU Niedersachsen.

 

Das Programm, an dem seit 1998 Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum teilnehmen, findet sich online unter www.natur-und-reisen.de. Es kann in gedruckter Form in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim, Haselünner Straße 15, 49716 Meppen montags von 15 bis 17 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr abgeholt oder unter Tel. 05931-4099630 angefordert werden .


31.10.2024

Rettung des Gagelstrauches

In der neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) ist ein Artikel über das Projekt zum Schutz des bedrohten Gagelstrauches im Fullener Moor erschienen. Auch auf das Engagement der Projektgruppe Naturschutz im NABU Emsland Mitte wird hingewiesen. 

 

Hier zum Artikel Bier, Mücken, Medizin: Letzter Gagelstrauch soll im Bourtanger Moor überleben

 

Text: Carsten Marien


31.10.2024

Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) ist Pflanze des Jahres 2025

 Foto: Erhard Nerger


25.10.2024

Dörgener Moor

Die Projektgruppe Naturschutz des NABU Emsland Mitte ist seit langer Zeit im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Dörgener Moor aktiv. Die ehrenamtlichen Naturschützer haben in den vergangenen Jahren drei Entwässerungsgräben an mehreren Stellen angestaut, um die Moorwiesen und den Moorwald zu vernässen. Die Maßnahme hatte bereits tolle Auswirkungen: Die Moorwiesen wurden wieder nass. In der Folge blüht nun alljährlich im Frühjahr das Wiesenschaumkraut zu tausenden. Schmetterlinge sind wieder viel häufiger zu sehen. Im Moorwald wächst nun stellenweise wieder Torfmoos und Wollgras. Die Ringelnatter hatte sich angesiedelt.

Es gab jedoch noch einen Graben am Rand des Moores, der immernoch eine starke entwässernde Wirkung hatte. Daher war es ein lang gehegter Wunsch der Naturschützer in der Projektgruppe Naturschutz, den Graben zu anzustauen oder zu verfüllen. Zusammen mit dem Fachbereich Umwelt beim Landkreis Emsland wurde ein Plan erarbeitet. Nun ist es so weit, die Maschinen sind angerückt, um den Graben zu verfüllen. Um für diese Maßnahme Sand zu gewinnen, wird am Rand des Naturschutzgebietes, außerhalb des Moores ein Kleingewässer angelegt. Es soll ein neuer Lebensraum für Ringelnattern und Amphibien werden. 

Text / Foto: Carsten Marien


21.10.2024

NAJU-Aktion

Die Naturschutzjugend- und Kindergruppe (NAJU) des NABU-Emsland-Mitte traf sich, um einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Der Naturschaugarten des NABU-Emsland-Mitte sollte noch naturnäher werden. Die Kinder legten einen Totholzhaufen als Lebensraum für Insekten, Igel und andere Tiere an. Das Holz dafür wurde im benachbarten Wald gesammelt. Die Kinder hatten viel Spaß und haben ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt.

Text / Foto: Sarah Marien


21.10.2024

Natur am Donnerstag

Seit mittlerweile 45 Jahren setzen sich die  Naturschützer der NABU-Gruppe Sögel / Werte ehrenamtlich für den Erhalt und die Entwicklung des Naturschutzgebietes Theikenmeer ein. Dr. Andreas Schüring berichtete im Rahmen der Vortragsreihe "Natur am Donnerstag" in der Geschäftsstelle des NABU-Regionalverbandes über die Arbeit zum Schutz des Moores und über Pflege- und Wiedervernässungsmaßnahmen im Gebiet der Wehmer Dose um das Theikenmeer herum. Es wurde deutlich, wie aufwendig und schwierig es war, dieses Moor zu schützen und zu entwickeln. Die Arbeit trägt allerdings reichlich Früchte. Das Moor hat sich vorbildlich entwickelt und Torfmoose breiten sich massenhaft aus. Der Vortrag war überaus interessant und informativ. Ein großes Lob geht an dieser Stelle an die Naturschützer des NABU Sögel / Werte!

Text: Carsten Marien / Fotos: Andreas Schüring und Carsten Marien 


13.10.2024

Die rotbeinige Holzschlupfwespe in unserem NABU-Garten

Mit ihrem mehr als 3 cm langen, beweglichen, haarfeinen und trotzdem hohlen Legestachel platzieren die Weibchen dieser Schlupfwespenart ihre Eier direkt neben die Larven anderer Insekten, welche sich in Totholz oder anderen natürlichen oder künstlichen Nistplätzen - wie z.B. „Insektenhotels" - entwickeln. 

Aus den Eiern der Schlupfwespe werden rasch Schlupfwespenlarven und diese fressen dann, als sogenannte Brutparasiten, die Wirtslarven auf. 

 

Das Foto aus dem Naturschaugarten illustriert die Situation kurz nach Beginn des Einstechens ins Holz bzw. in die verschlossene Brutröhre einer Wirtslarve. Zuvor hat die Schlupfwespe die genaue Position der Wirtslarve durch intensives Riechen mit ihren Fühlern aufgespürt. Zur Eiablage wird dann der dünne Legestachel aus einer schützenden, zweiteiligen Scheide ausgeklappt und der Einstich- und Legevorgang kann beginnen. Die Scheide wird währenddessen nach oben gehalten und die Wespe muss aufgrund der Länge ihres Legestachels eine zunächst akrobatisch anmutende Körperhaltung einnehmen. Bei tief in morschem Holz oder in Brutröhren verborgenen Wirtslarven wird der Legestachel in voller Länge eingebohrt, auch durch hartes Material, wie z.B. mit Lehm vermörtelten Brutröhren. 

 

Weil die Eier durch die extrem dünne Legeröhre der Schlupfwespe passen müssen, dürfte beim Legevorgang das Verhältnis von Eierlänge zu Eierdurchmesser auf Weltrekordniveau liegen. 

Foto: / Text: Gerhard Schaad


13.10.2024

Der Hausrotschwanz ist der Vogel des Jahres 2025

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 61/24 | 10. OKTOBER 2024

Mehr als 143.000 Menschen haben bei der öffentlichen Wahl mitgemacht

 

Emsland/Grafschaft Bentheim/Hannover/Berlin – Deutschland hat gewählt: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab. Bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 143.390 Menschen mitgemacht – so viele wie bisher noch nie. 43.235 (30,2 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich.

 

„Weit über 143.000 Menschen aus ganz Deutschland haben mitgemacht und ihren Favoriten unter den fünf Kandidaten gewählt. Über die bisher höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl freuen wir uns sehr. Sie zeigt: Vögel und die Natur bewegen die Menschen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Und noch nie war es so spannend wie diesmal: Hausrotschwanz und Waldohreule haben sich bis zuletzt ein Schnabel-an-Schnabel-Rennen geliefert.“

 

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel, der häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs ist, weil er hier gute Bedingungen zum Brüten findet. Er ist ein echter Early Bird – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seinen melodischen Gesang lautstark erklingen. Damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert. Hausrotschwänze wirken nervös und agil, sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch den Winter über bei uns. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem gehört er zu den Gebäudebrütern, die es durch Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan war darum: „Mut zur Lücke!“

 

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

 

 Mehr Infos: www.vogeldesjahres.de

Foto: Dr. Erhard Nerger


09.10.2024

Biotoppflegesaison

Herbst und Winter sind für die Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte eine arbeitsreiche Zeit. Nun werden Biotoppflege- und Entwicklungsarbeiten auf den verschiedenen Projektflächen der Projektgruppe Naturschutz durchgeführt. Die ehrenamtlichen Naturschützer pflegen ökologisch wertvolle Flächen unterschiedlicher Eigentümer in und um Meppen herum und haben Beweidungsprojekte in einigen Gebieten angestoßen. In zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wird nun gebietsweise der Gehölzaufschlag mit Freischneidern zurückgeschnitten, um wertvolle Lebensräume, wie z.B. Hochmoore offen zu halten. Dies wird alljährlich in den Naturschutzgebieten Fullener Moor und Esterfelder Moor durchgeführt. Im "Beel" an der Hase in Meppen-Bokeloh weiden derzeit Schafe eines lokalen Naturschutzvereines, um dort Sandmagerrasen, Heide, Hudewald und Dünen zu erhalten. Viele besonders schützenswerte und seltene Arten würden ohne diese Maßnahmen verschwinden. Dazu gehören beispielsweise Blasenbinse, Rosmarinheide, übersehenes Knabenkraut, ähriger Ehrenpreis, Wiesenpieper, Heidelerche, Kreuzotter oder Hochmoor-Mosaikjungfer. Weil die Projektgruppe Naturschutz zuletzt weitere ehrenamtliche Mitarbeiter hinzugewonnen hat, wurde die Anschaffung weiterer Freischneider nötig. Sie wurden mittlerweile geliefert. 

Text / Fotos: Carsten Marien


09.10.2024

E233: Klageverfahren ruht

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 59/24 | 26. SEPTEMBER 2024

Meppen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat gegen den geplanten vierstreifigen Ausbau der E233 im Planungsabschnitt 1 von der A31 bis zur B70 eine Klage angestrengt. Nun teilt der Umweltverband mit, dass das Klageverfahren im Einvernehmen mit dem NABU ruht, weil die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) die Planungsunterlagen überarbeiten will.

 

"Die Straßenbaubehörde ist auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir damit einverstanden wären, das Klageverfahren ruhen zu lassen. Denn die NLStBV will insbesondere die FFH-Verträglichkeitsprüfung für das faktische FFH-Gebiet "Versener Heidesee" nachholen und vielleicht auch andere Punkte nacharbeiten", erklärt Katja Hübner vom NABU-Regionalverband Emsland/ Grafschaft Bentheim. "Wir sind damit einverstanden, weil wir froh sind, dass nun der hohe naturschutzfachliche Wert des "Versener Heidesees" offensichtlich anerkannt wird und berücksichtigt werden soll. Die Bereitschaft der Behörden, die Unterlagen zu überarbeiten, zeigt aber auch deutlich, dass wir da ein gewichtiges Argument in unserer Klagebegründung vorgetragen haben und die Einsicht gereift ist, dass die Klage des NABU vor dem Bundesverwaltungsgericht - zumindest in diesem Punkt - Erfolg haben würde. Insofern sehen wir uns in unserer Rechtsauffassung und in der Erforderlichkeit des Klageverfahrens bestätigt," so die Umweltschützerin. Wie lange es dauert, bis die Überarbeitung abgeschlossen ist, ist dem NABU nicht bekannt. Aber auf jeden Fall werde man dann die neuen Planungsunterlagen wieder kritisch prüfen, verspricht der NABU.

 

Für Rückfragen:

 

Katja Hübner, zuständige Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes Emsland / Grafschaft Bentheim, Tel.: 05931- 40 99 630


17.09.2024

Nistkästen für die nächste Saison vorbereiten: Jetzt ist Reinigungszeit

 NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 59/24 | 26. SEPTEMBER 2024

NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim gibt Tipps zur Pflege

 

Emsland/Grafschaft Bentheim – Der Sommer neigt sich dem Ende zu und der letzte Vogelnachwuchs hat das Nest verlassen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um die Nistkästen für unsere gefiederten Freunde für die nächste Brutsaison vorzubereiten. Die Reinigung ist eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Vögeln und anderen Tieren im kommenden Jahr zu gewährleisten. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim gibt Tipps, wie dabei vorgegangen werden sollte und warum es so wichtig ist, jetzt aktiv zu werden.

 

„Bei der Reinigung der Nistkästen sollten niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Außerdem sollten Handschuhe und bei Bedarf auch eine Maske getragen werden“, betont Hanna Clara Wiegmann, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim. „Es genügt die alten Nester zu entfernen und dabei Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken zu beseitigen, um einen übermäßigen Befall der Vogelbrut im kommenden Jahr zu verhindern. Anschließend sollte der Kasten gründlich ausgekehrt werden. Bei starkem Parasitenbefall kann klares Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge zum Ausspülen verwendet werden.“ Nach der Reinigung sollte der Kasten gut trocknen können. Wichtig ist, dass der Nistkasten nicht unseren Hygienevorstellungen von der eigenen "guten Stube" entsprechen muss. 

 

Während der Reinigung des Nistkastens sollte man auf Überraschungen gefasst sein. Die NABU-Mitarbeiterin empfiehlt daher, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, um mögliche Bewohner - wie Hasel- oder Waldmaus - zu warnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Behausung zu verlassen. So kann man sich manchen unliebsamen Schrecken ersparen.

 

 Auch der Siebenschläfer hält sich häufig in Vogelnistkästen auf. Das Verhältnis zu den gefiederten Hausbesitzern ist in der Regel unproblematisch, da der Siebenschläfer die Vogelbehausungen meist erst dann aufsucht, wenn die Vögel ausgeflogen sind. Zur Überwinterung ab Ende Oktober ziehen die Siebenschläfer allerdings lieber in frostfreie Erdhöhlen. 

 

Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen. 

 

Anregungen für verschiedene Nistkastentypen erhalten Interessierte das ganze Jahr über in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim in Meppen. Dort finden Sie eine reich bestückte Nistkastenausstellung, die die große Auswahl der Nistkastenvielfalt widerspiegelt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit verschiedene Nistkastentypen zu erwerben. Für alle, die selbst aktiv werden möchten, gibt es in der Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim die Broschüre „Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten“ sowie weiteres Informationsmaterial zu verschiedenen Naturthemen. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim ist montags von 15 bis 17 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung für Sie geöffnet. Die Geschäftsstelle ist in der Haselünner Straße 15 in 49716 Meppen zu finden.


05.09.2024

NABU PM: 6 Jahre nach dem Moorbrand - NABU: "Schäden werden immer noch größer"

NABUEMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM|NR 52/24|28. AUGUST 2024

Meppen. Nach Raketen-Tests auf dem militärischen Übungsgelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 in Meppen brach am 3. September 2018 ein Feuer aus. Auf rund 1.000 Hektar schwelte über einen Monat lang das Feuer in dem für den Naturschutz hoch wertvollen Moor-Naturschutzgebiet "Tinner Dose". 6 Jahre nach dem Ereignis zieht der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Bilanz und beklagt, dass die Umweltschäden aus dem Brand in 2018 noch lange nicht beseitigt sind, sondern durch den Gehölzaufwuchs, der eingesetzt hat, immer noch größer werden.

"Durch den Brand wurde auf 500 bis 600 ha Fläche die typische Moorvegetation zerstört und nun wachsen dort Gehölze wie Birken und Pappeln", erklärt Ulrich Wilde, erster Vorsitzender des NABU Emsland-Mitte. "Zwar wurden inzwischen eigens Maschinen angeschafft, um die Gehölze zu beseitigen, aber es können bei weitem nicht alle Flächen in einem Jahr bearbeitet werden, sondern nur ein kleiner Teil davon. Auch reicht eine einmalige Beseitigung der Gehölze durch Mulchen nicht aus, weil die Gehölze wieder ausschlagen. Insofern wachsen die Bäume immer höher auf, tragen weiter zur Entwässerung des Moores bei und verschatten lichtbedürftigen typischen Moorpflanzen bis diese absterben. Auch moortypische Tierarten wie Bekassine, Brachvogel und Ziegenmelker sowie Zauneidechse und Schlingnatter verlieren ihren Lebensraum. Das Problem wird mit den weiter wachsenden Gehölzen im wahrsten Sinn des Wortes immer größer. Langfristig kann da nur eine intensive Wiedervernässung der Flächen helfen", ergänzt Dr. Erhard Nerger, zweiter Vorsitzender des Naturschutzvereins.

Der NABU habe deshalb bereits im März 2019 konkrete Maßnahmen für eine Wiedervernässung der Tinner Dose vorgeschlagen. Zwar seien durch die Bundeswehr einzelne, kleinere Wiedervernässungen umgesetzt worden, wesentliche Maßnahmen fehlten jedoch. Dafür solle zuerst ein umfassendes Wiedervernässungskonzept erstellt werden. Dieses Konzept sei aber noch lange nicht fertig. Und dann müssten ja noch konkrete Maßnahmen geplant, evt. erforderliche Flächen erworben und die bauliche Maßnahmen umgesetzt werden, beschreibt der NABU. Aus seiner Sicht ist dieses zögerliche Vorgehen für den Naturschutz eine Katastrophe. Dabei liege die Wiedervernässung des Moores als wichtigste Brandschutzmaßnahme auch im zentralen dienstlichen Interesse der WTD. Denn eine Lehre aus dem Brandereignis von 2018 war, dass beim Erprobungsbetrieb nun die aktuelle Feuchtigkeits-/ Trockenheitssituation des Moores und die vorhandene Brandlast mit berücksichtigt wird, bevor die Freigabe für den Schießbetrieb erteilt wird. "Die Wiedervernässung des Moores und die Beseitigung der Gehölze muss deshalb schnellstmöglich und mit allen Mitteln umgesetzt werden - für den Erprobungsbetrieb der Bundeswehr und den Naturschutz", fordern Wilde und Nerger.

 


05.09.2024

NABU: Vermehrtes Amselsterben durch Usutu-Virus in Niedersachsen

Bevölkerung ist aufgerufen mitzuhelfen und tote Amseln zu melden

 

NABUEMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM|NR 51/24|26. AUGUST 2024

Emsland/Grafschaft Bentheim – Nach mehreren Jahren der Ruhe gibt es derzeit in Niedersachsen zunehmend mehr Meldungen über vermutlich durch das Usutu-Virus getötete Amseln. Auch das NABU-Artenschutzzentrum erreichten in den letzten Wochen zahlreiche Telefonanrufe, bei denen von toten bzw. orientierungslosen, taumelnden oder aufgeplusterten Amseln berichtet wurde. Die in der Station eingelieferten gestorbenen Amseln wurden an das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) eingeschickt, um den Verdacht zu bestätigen. „Leider hat das Amt die Befürchtung bestätigt. Ein Drittel der toten Amseln war mit dem Usutu-Virus infiziert“, berichtet Bärbel Rogoschik vom NABU-Artenschutzzentrum. „Momentan befinden wir uns wahrscheinlich auf der Spitze des Krankheitsverlaufes, der sich in den nächsten Wochen abschwächen wird. Wir werden am Ende des Sommers weniger Amseln in unseren Gärten verzeichnen können. Umso wichtiger ist es, diesen und anderen Singvögeln ein naturnahes Refugium zur Verfügung zu stellen, wo sie sich erholen und im nächsten Jahr wieder fortpflanzen können“.

 

Durch das Virus verursachte Todesfälle von Vögeln treten jeweils während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können daran sterben. Seit dem erstmaligen Auftreten dieses Vogelsterbens im Jahr 2011 breitet sich das besonders im Spätsommer von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus zunehmend über Deutschland aus. Waren in den ersten Jahren lediglich wärmebegünstigte Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung nach Norden und Nordosten festgestellt werden. Die Stechmücken, die Überträger des Virus sind, konnten sich in diesem Jahr wahrscheinlich vielerorts aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit gut entwickeln.

 

Die Funddaten (Ort und Datum) und Beobachtungen zu den Symptomen der Vögel können online gemeldet werden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu/usutu-melden.html#formular

 

Die eingehenden Meldungen helfen dabei, die Gesamtsituation besser einzuschätzen (genaue Anzahl, regionale Konzentration oder bundesweites Auftreten etc.). Aktuell gibt es deutlich mehr Meldungen als im Vorjahr. Hanna Clara Wiegmann von der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim berichtet: "Auch in unserer Region kommt es vermehrt zu Meldungen von toten und kranken Amseln. Daher bitten wir die Bürger*innen, die Verdachtsfälle zu melden, um einen möglichst guten Überblick über das Virus und seine Verbreitung zu erhalten. Bei Fragen oder Hilfestellung beim digitalen Melden wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle unter: 05931-4099630."


05.09.2024

Windpark Georgsdorf: Agrowea und Umweltverbände einigen sich

NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 49/24 | 21. AUGUST 2024 

Georgsdorf. In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilen die Agrowea GmbH & Co. KG und die Umweltverbände BUND und NABU mit, dass im Hinblick auf die Errichtung von sieben Windenergieanlagen bei Georgsdorf eine einvernehmliche Lösung erzielt wurde. Nachdem Agrowea sich bereit erklärt hat, die erforderlichen Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die Natur in enger Abstimmung mit den Verbänden zu planen und durchzuführen, verzichten diese auf weitere rechtliche Schritte gegen die kürzlich erteilte Genehmigung.

 

 „Es freut uns, dass es im Rahmen intensiver Verhandlungen gelungen ist, eine Einigung mit den Umweltverbänden herbeizuführen“, erklärt Christoph Pieper, Projektleiter der Agrowea. „Denn durch die Errichtung der sieben Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 39 Megawatt können wir einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und dem Klimaschutz leisten.“

 

Auch die Umweltverbände sind mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden. „Den Standort der Anlagen zwischen den beiden Gebietsteilen des EU-Vogelschutzgebietes „Dalum-Wietmarscher Moor und Georgsdorfer Moor“ halten wir zwar nach wie vor für sehr unglücklich,“ so der Vorsitzende des NABU Grafschaft Bentheim, Gerhard Busmann. „Da aber unter Berücksichtigung unserer fachlichen Hinweise umfangreiche Ausgleichsflächen für Wiesenvögel wie den Brachvogel, Greifvögel wie den Wespenbussard und Rastvögel wie die nordischen Gänse und Schwäne geschaffen werden, halten wir das Vorhaben nun für vertretbar“. „Wichtig aus Gründen des Arten- und Naturschutzes sind auch die zahlreichen festgelegten Vermeidungsmaßnahmen, eine ökologische Baubegleitung und ein umfassendes Monitoring der Fledermaus-Aktivitäten und der Entwicklung der Ausgleichsflächen“, ergänzt Walter Oppel vom BUND Grafschaft Bentheim.

 

Vorangegangen waren den aktuellen Ereignissen Auseinandersetzungen über eine Genehmigung aus 2016 zur Errichtung und zum Betrieb von acht Windenergieanlagen an gleicher Stelle. Damals war der NABU gerichtlich gegen die Genehmigung vorgegangen und hatte vor Gericht Recht bekommen.

 

Für Rückfragen:

 

Katja Hübner, zuständige Sachbearbeiterin beim NABU-Regionalbüro, Tel.: 05931-40 99 630


15.08.2024

Der Lungenenzian blüht

Jetzt im Spätsommer beginnt die Blütezeit des Lungenenzian, eine der auffälligsten und schönsten heimischen Blumen. Er kommt in feuchten Heiden und mageren Feuchtwiesen oder an flachen, sandigen Ufern nährstoffarmer Gewässer vor. Leider sind diese Lebensräume selten geworden. Die letzten verblieben Bereiche sind häufig eutrophiert, also zu nährstoffreich. Daher ist der Lungenenzian heute sehr selten geworden. In der roten Liste der bedrohten Arten in Niedersachsen wird er als "stark gefährdet" eingestuft. Im mittleren Emsland sind nur noch vier Vorkommen bekannt. Die Fotos entstanden in der Tinner Dose. Der Lungenenzian wurde früher als Heilpflanze gegen verschiedene Lungenkrankheiten angewendet, so erhielt er seinen Namen.


Hast du ein Herz für Vögel ??

......dann suchen wir genau dich zur Unterstützung unserer heimischen Vögel.

Unsere Nisthilfen-AG betreut Nisthilfen in verschiedenen Brutgebieten im Bereich Meppen. Es wäre schön, wenn du bereit wärst, ehrenamtlich ein paar Tage im Jahr bei der Betreuung der Nistkästen zu helfen.

Wir würden uns über deine Mitarbeit in unserem tollen Team sehr freuen.

Kontakt: NABU Geschäftsstelle, Haselünner Str. 15, 49716 Meppen,
Telefon: 05931 4099630, Frau Hanna Clara Wiegmann
Helmut Schnieders: he.schnieders@t-online.de      

Fotos/Text: Schnieders, H.
Fotos/Text: Schnieders, H.


Fledermausschutz durch Jedermann

Braunes Langohr; Foto: Schaad, K.
Braunes Langohr; Foto: Schaad, K.
Braunes Langohr Klebefallenopfer; Foto: Schaad, G.
Braunes Langohr Klebefallenopfer; Foto: Schaad, G.

Keine Fliegen-Klebfallen im Außenbereich verwenden    

Fliegen sind lästig und können Krankheiten übertragen. Abhilfe können Klebfallen schaffen, die im Haus aufgehängt werden. Im Außenbereich sollten diese Fallen jedoch keine Verwendung finden, da sie auch zur tödlichen Falle für Fledermäuse werden können....mehr lesen


Wie pflege ich das Insektenhotel?

Foto/Text: Schaad, K.
Foto/Text: Schaad, K.

Oft ist zu lesen, dass bei Wildbienen-Nisthilfen keine Pflege nötig sei, da die Insekten verlassene. Niströhren selbst reinigen und dann wieder beziehen. Wenn die Nistangebote neu, an einem sonnigen Standort, bevorzugt in Süd-Ost Richtung aufgestellt und besonders vor Schlagregen gutgeschützt sind, kann man sie unbesorgt sich selbst überlassen. Je nach Wildbienenart dauert es unterschiedlich lange, bis Reinigung oder Austausch von Niströhren sinnvoll sind. Die Rostroten und Gehörnten Mauerbienen, die im Frühjahr als erstes erscheinen, bevorzugen neue, saubere Nisteingänge. Sie besiedeln sehr gerne Schilfrohre und können rasch größere Bestände bilden, die jedoch nach drei bis vier Jahren wieder abnehmen, wenn nicht regelmäßig neue, saubere Niströhren zur Verfügung gestellt werden. Die Weibchen von Löcher- und Scherenbienen säubern alte Niströhren recht sorgfältig, was an den Müllbergen am Fuße der Nisthilfen zu erkennen ist. Dieser „Müll“ besteht aus altem Pollen, Larvenkot und Kokonhäuten und sollte vorsichtig mit einem kleinen Besen oder größerem Pinselentfernt werden. Je älter die Nisthilfen sind, umso mehr Brutröhren sind hinter den geschlossenen Verschlussdeckeln bereits abgestorben, z.B. durch Verpilzung. Um festzustellen, hinter welchen Deckeln sich noch intakte oder abgestorbene Brut befindet, kann man in der Zeit von Herbst bis Winter die Deckel mit einem Tupfen Wasserfarbe markieren. Wo Wildbienen schlüpfen, verschwindet durch das Öffnen der Verschlüsse auch die Farbmarkierung. Sind im Herbst immer noch Farbmarkierungen zu sehen, hat man den Nachweis, dass es sich um abgestorbene Bruthandelt. Diese Gänge können in harten Materialien wie Holz oder Keramik mit Hilfe von Nägeln, Schrauben und Bürstchen gereinigt werden, je gründlicher, umso besser. Dann stehen im folgenden Frühling wieder viele potenzielle Brutröhren zur Verfügung. Stellt man allerdings fest, dass z.B. in einem Holzklotz ein Großteil der Gänge abgestorbene Brut enthält, ist wahrscheinlich der komplette Austausch des Klotzes vorteilhafter. Hilfreiche Informationen zu diesem Thema können angesehen werden unter www.naturgartenfreude.de, einer Webseite von Werner David, der auch das sehr empfehlenswerte Buch „Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen“ geschrieben hat. Fertige Nisthilfen bietet der NABU in seiner Geschäftsstelle an.


NABU-Infohotline für alle Natur-Interessierten

Foto: NABU
Foto: NABU

 

 

Telefonische Beratung zu Naturschutzthemen

 

030 – 284 984 – 6000

Alle Naturbegeisterten und Engagierten sollten sich diese Nummer notieren – als direkten Draht zum Naturschutz, als kompetente Info-Hotline des NABU.
Rufen Sie an bei Fragen rund um Vögel, Pflanzen, Insekten, Igel, Natur- und Umweltschutz sowie Gartenthemen