Winterschlaf der Fledermäuse

Beim Winterschlaf der Fledermaus handelt es sich eigentlich gar nicht um einen Schlaf. Viel mehr verfallen die Tiere in einen lethargischen Zustand, in dem sie jedoch noch registrieren können, was in ihrer Umgebung vor sich geht. Wichtige Lebensfunktionen wie die Atemfrequenz, der Herzschlag und der Stoffwechsel sind allerdings sehr stark reduziert, um Energie zu sparen und ihre Kräfte zu schonen. Daher hängen sie im Winterquartier häufig eng zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten, fressen sich die Tiere im Herbst einen großen Fettvorrat an. Bei gesunden Fledermäusen beträgt diese Fettreserve ungefähr ein Viertel ihres Körpergewichts. Um die Fettreserven nicht zu schnell aufzubrauchen, werden zu warme und zu kalte Winterquartiere gemieden. Ebenso muss das Winterquartier eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit besitzen, damit die Tiere nicht austrocknen. Sollten die Umgebungsbedingungen im Winter ungünstig für die Fledermäuse werden, wechseln diese teilweise noch spät ihre Quartiere. Gefährlich für Fledermäuse im Winterschlaf ist es, wenn sie gestört werden und dadurch aus ihrem Schlaf aufwachen. In einer Stunde, die sie im Winter wach verbringen, verbrauchen sie so viel Energie wie sonst innerhalb einer ganzen Woche Winterschlaf. Daher ist es äußerst wichtig, die Tiere im Winter nicht zu stören und bekannte Winterquartiere möglichst in Ruhe zu lassen. Durch das fehlende Nahrungsangebot können diese Fettreserven nicht mehr aufgefüllt werden. Der Winterschlaf endet meistens zwischen Mitte März und Anfang April. Auch für das Erwachen aus ihrer Winterlethargie benötigen die Fledermäuse wieder viel Energie. Daher leiden die Tiere auch besonders, wenn es außergewöhnlich harte oder lange Winter gibt.