Im Juli dem Hummelsterben vorbeugen

Fingerhut, Foto: J. Over
Fingerhut, Foto: J. Over

Nektarpflanzen im Garten anbieten!

 

Im Juli wird alljährlich wieder das Phänomen des Hummelsterbens beobachtet. Hunderte toter Hummeln liegen unter blühenden Silberlinden oder anderen Nektarquellen. „Zunächst geriet die Silberlinde unter Verdacht“, berichtet Jutta Over vom NABU Emsland/Grafschaft Bentheim. „Was die Forscher dann aber herausfanden, war ziemlich traurig und geht uns alle an“, sagt die Biologin. Die Hummeln waren nämlich schlicht verhungert. Im Juli blüht in der freien Landschaft und im Siedlungsbereich so wenig, dass die Hummeln mehr Energie beim Flug zu den Linden verbrauchen, als sie dort wieder auftanken können.

Der NABU ruft deshalb dazu auf, im Juli auf nektarreiche Pflanzen im Garten zu achten. So könne man den Rasen etwas seltener mähen und nicht mehr düngen, damit Weißklee zur Blüte kommt. Am Rand von Sträuchern und Gebüschen kann der Rasen in eine Wiese oder einen blühenden Wildstaudensaum übergehen. Nachtkerzen, Fingerhut, Königskerzen, Glockenblumen und Wilde Malven sehen besonders schön aus und blühen bis in den Spätsommer hinein.

Auf den Beeten können blühende Kräuter wie Lavendel, Dost und Minze Nektar spenden. Auch Stockrosen, Sonnenhut, Wicken und Kugeldisteln gehören zu den Sommerblühern.

Als Aussaat ist jetzt noch Phacelia, auch Bienenfreund genannt, möglich. Die Pflanze zeigt ihre violetten Blüten bis zu den ersten Frösten und sät sich immer wieder selbst im Garten aus.

Wichtig sei bei der Pflanzenauswahl, sich für ungefüllte Sorten zu entscheiden. Bei gefüllten Blüten seien die Staubgefäße durch Züchtung zu Blütenblättern umgewandelt worden, so dass die Hummeln zwar angelockt würden, aber keinen Nektar vorfänden.

Tipps zur naturnahen Gartengestaltung und zum Hummelschutz sind beim NABU, Postfach 1621, 49706 Meppen gegen Einsendung eines mit 1,45 € frankierten Rückumschlags erhältlich.

Erhard Nerger: "Wildstauden wie die Flockenblume bieten reichlich Nektar für die Hummeln."

Jutta Over: "Der Fingerhut blüht bis in den August hinein."