12.10.2025
Die Dalumer Moorbeeke ist ein Bachlauf, der in Dalum von Westen in die Ems mündet. Diesem Bach erging es so, wie fast allen emsländische Bächen. Er wurde ausgebaut und vollständig begradigt. Vor wenigen Jahren änderte sich die Situation zumindest im Unterlauf. Die Dalumer Moorbeeke wurde renaturiert. Nun verläuft der Bach wieder in zahlreichen Windungen und wird im Unterlauf nicht mehr unterhalten.
Die Fischereibiologische Station Ems Hase (FEH) untersuchte nun das Gewässer im Rahmen einer gut besuchten Exkursion mit dem NABU mittels einer Elektrobefischung.
Das Ergebnis beeindruckte. Die große Strukturvielfalt des Baches zeigte sich in den vielen gefunden Fischen. Ein Beweis für eine sehr gelungene Fließgewässerrenaturierung.
Fotos / Text: Carsten Marien
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 62/25 | 09. OKTOBER 2025
Traditionsreicher Feldvogel wird zum Symbol für den Schutz der Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft
Emsland/ Grafschaft Bentheim – Deutschland hat gewählt: Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026 und löst damit den Hausrotschwanz ab. Bei der sechsten öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 184.044 Menschen mitgemacht – ein neuer Rekord. 81.855 (44,5 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf das Rebhuhn, 49.011 (26,8 Prozent) auf die Amsel, 23.352 (12,7 Prozent) auf die Waldohreule, 21.556 (11,7 Prozent) auf die Schleiereule und 8.270 (4,5 Prozent) auf den Zwergtaucher.
„Wir freuen uns über die Rekord-Wahlbeteiligung und ganz besonders darüber, dass das Rebhuhn zum Vogel des Jahres gewählt wurde – das ist ein klares Signal für den Artenschutz“ sagt Hanna Clara Wiegmann, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim. „Wir setzen im Rahmen des Niedersächsischen Weges gezielt auf Maßnahmen wie rebhuhngerechte Blühflächen und Biodiversitätsberatung. Das zeigt, wie wirkungsvoll Naturschutz und Landwirtschaft zusammenarbeiten können.“
Mit dieser Wahl rückt ein traditionsreicher, aber stark gefährdeter Feldvogel in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Rebhuhn war früher ein vertrauter Anblick in Wiesen, Feldern und Feldrainen. Doch der Bestand ist in den vergangenen Jahrzehnten eingebrochen – um über 90 Prozent seit den 1980er-Jahren. Hauptursachen sind der Verlust strukturreicher Lebensräume, der Einsatz von Pestiziden sowie die Intensivierung der Landwirtschaft.
Aktuelle Daten aus Niedersachsen:
Nach Angaben des NLWKN liegt der Brutbestand des Rebhuhns in Niedersachsen heute bei etwa 30.000 Brutpaaren. Gleichzeitig wird sein Erhaltungszustand als „ungünstig“ bewertet. Besonders starke Vorkommen gibt es teilweise in sogenannten Schwerpunktregionen, unter anderem in der Ems-Hunte-Geest, zu der auch das Emsland zählt. Diese Zahlen machen deutlich, wie bedeutsam lokale Schutzmaßnahmen sind – gerade auch in unserer Region.
Mit der Wahl zum „Vogel des Jahres“ 2026 wird das Rebhuhn zum Symbol für den Schutz der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft. Der NABU plant zahlreiche Aktionen, um die Öffentlichkeit für den Schutz des Rebhuhns und seiner Lebensräume zu gewinnen.
„Wer dem Rebhuhn helfen will, kann Blühflächen anlegen, vielfältige Strukturen erhalten und sich politisch für eine naturfreundliche Agrarpolitik einsetzen“, so Wiegmann.
Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ findet seit 1971 jährlich statt. Sie soll auf bedrohte Arten aufmerksam machen und den Schutz von Lebensräumen stärken.
Fotos: Dr. Erhard Nerger
10.10.2025
In der Vortragsreihe "Natur am Donnerstag" berichtete Ben Flint am 09.10.2025 über seine Untersuchungen im NSG Versener Heidesee im Rahmen seiner Masterarbeit. Der Vortragsraum in der NABU-Geschäftsstelle war bis auf den letzten Platz besetzt. Ben Flint trug sehr interessante Beobachtungen zur Flora des Naturschutzgebietes vor. Dabei wurde klar, dass es sich hier um eines der wertvollsten Schutzgebiete des Landes handelt. Eine beeindruckende Anzahl gefährdeter und zum Teil vom Aussterben bedrohter Arten findet sich in großer Individuendichte im und am Versener Heidesee. Ben Flint beeindruckte mit seiner Fachkompetenz und seinem Fleiß. Es gelang ihm die Zuhörer/innen in die Zusammenhänge der Flora im Zusammenspiel mit verschiedenen Einflüssen, wie z.B. Stickstoffeintrag, Biotoppflege oder schwankenden Wasserständen einzuführen.
Fotos / Text: Carsten Marien
26.09.2025
Das Groß Fullener Moor ist eines der Projektgebiete unserer Projektgruppe Naturschutz. In den letzten beiden Jahren wurde dort ein ehemaliges Moorheidegebiet vom Birkenaufwuchs befreit. Zwischenzeitlich waren die Birken so dicht aufgewachsen, dass von der ehemaligen Heidelandschaft nichts mehr übrig geblieben war.
An zwei Stellen konnten sich noch die vermutlich letzten Bestände des seltenen Gagelstrauches im deutschen Teil des ehemaligen Bourtanger Moores erhalten. Sie wurden jedoch ebenfalls vom Birkenaufwuchs gefährdet.
Nach dem Absägen der Birken blieben Baumstümpfe übrig, aus denen nun die Birken massiv wieder ausschlugen. Derzeit entfernt ein Bagger die Baumstümpfe, der offene Torfboden wird wieder freigelegt. Im Anschluss an diese Maßnahme soll Besenheide auf der Fläche ausgesät werden. Wir hoffen, dass sich in den nächsten Jahren wieder eine Heidelandschaft entwickelt.
Direkt nebenan hat die alljährliche Beweidung mit Schafen durch den Naturschutzverein Land Unter e.V. Auf der Orchideenwiese wieder begonnen.
Fotos / Text: Carsten Marien
18.09.202.5
Haben Sie Lust, Verantwortung für ein Beet zu übernehmen, damit es auch weiterhin blüht und Insekten anlockt? Möchten Sie sich um einen Obstbaum kümmern, damit er reiche Blüten und Früchte trägt? Oder könnten Sie sich vorstellen, einen Käfermeiler mit Laubholzhackschnitzeln nachzufüllen? Es kann auch sein, dass Sie lieber Algen von der Teichoberfläche abfischen, damit Frösche und Libellenlarven sich weiterhin wohlfühlen. Möglicherweise wollten Sie ja schon immer etwas gärtnern und hatten keine Gelegenheit dazu, vielleicht auch weil ein eigener Garten fehlt? Oder Sie möchten allgemein aktiv werden und dabei mehr über naturverträgliches Gärtnern erfahren und lernen?
Wir suchen dringend Patenschaften für unterschiedliche Bereiche unseres Naturgartens in Meppen. Der Vielfalt sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Tätigkeit und Zeitaufwand können individuell festgelegt werden. Info und Anmeldung bei Karin Schaad, Tel. 05931-17519.
Text. Thomas Fuchs / Fotos: Gerhard Schaad und Carsten Marien
18.09.202.5
Die Biotoppflegesaison hat wieder begonnen. Für die Projektgruppe Naturschutz eine arbeitsreiche Zeit. Die ehrenamtlichen Naturschützer haben zunächst die alljährliche Pflegemaßnahme im Naturschutzgebiet Esterfelder Moor durchgeführt. Dabei wurden junge Gehölze, die in diesem Jahr aufgewachsen sind, mit Freischneidern zurückgeschnitten. So bleibt das kleine Moor offen. Bäume würden dem Moor viel Wasser entziehen, außerdem würden viele schützenswerte Arten die Beschattung durch die Bäume nicht vertragen.
Im vergangenen Winter hatte die Projektgruppe Naturschutz im Randbereich des Moores Gehölze entfernt, um den Wasserentzug aus dem Moor zu verringern. Auch diese Randbereiche wurden in die regelmäßigen Pflegearbeiten einbezogen.
Foto / Text: Carsten Marien
24.08.202.5
Das Beel in Meppen-Bokeloh ist ein Bereich mit Sandmagerrasen, Hudewald und Heide in der Haseaue. Hier hat die Projektgruppe Naturschutz des NABU-Emsland-Mitte vor vielen Jahren ein Biotoppflegeprojekt gestartet. Dazu wurden vor allem spätblühende Traubenkirschen von der Fläche entfernt und eine extensive Beweidung organisiert. Mittlerweile pflegt der Naturschutzverein Land Unter e.V. das Naturschutzgebiet durch die Beweidung mit Bentheimer Landschafen.
Die Beweidungssaison hat in diesem Jahr nun wieder begonnen. Unterdessen blüht die Besenheide und verleiht dem Gebiet einen besonderen Reiz.
Foto / Text: Carsten Marien
31.07.2025
Die Firma Möbel Brand in Meppen-Nödike, Dieselstr. 6, hat zusammen mit dem NABU Emsland Mittel e. V. zum 75. Firmenjubiläum eine Nachhaltigkeitswoche mit verschiedenen Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit erfolgreich durchgeführt.
Das Familienunternehmen Möbel Brand blickt auf 75 Jahre Firmengeschichte zurück. Nach der Gründung 1950 zog die Tischlerei von der Ecke Hinterstraße/Nagelshof im Jahr 1986 in das Gewerbegebiet Nödike um. Seitdem hat sich das Möbelhaus Brand neben der Sonderanfertigung von Möbeln auch auf die Produktion von Küchen nach Maß, Schlafzimmern und den Innenausbau spezialisiert.
Als Tischlerei bietet Möbel Brand maßgeschneiderte Lösungen für eine Vielzahl von Holzarbeiten an. Die Leistungen umfassen zudem Reparaturen und Restaurierungen von Möbelstücken, als ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Seit 2009 gehört auch eine Kochschule zum Unternehmen.
Das Thema Nachhaltigkeit und natürliches Wohnen steht beim Möbelhaus Brand seit Gründung im Vordergrund.
Während der Woche konnten sich die Kunden der Firma Möbel Brand über die Arbeit des NABU Emsland Mitte e.V. anhand einer Ausstellung zu verschiedenen Themen und anhand von Informationsmaterial über die Aktivitäten informieren.
Die Firma Möbel Brand spendet im Rahmen dieser Zusammenarbeit dem NABU Emsland Mitte e.V. einen Betrag in Höhe von Euro 1000,00. Bei der Scheckübergabe waren zugegen von links: Markus Paetzold (Schriftführer des NABU Emsland Mitte e.V.), Ulrich Wilde (1. Vorsitzender NABU Emsland Mitte e. V.), Rita Brandt vom Möbelhaus Brand. Alle Beteiligten haben nochmals hervorgehoben, dass das Thema Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft einnimmt und bedankten sich für die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit in der Vorbereitung und Durchführung der Nachhaltigkeitswoche. Der NABU Emsland Mitte e.V. bedankt sich für die großzügige Spende. Mit dem Betrag lassen sich viele notwendige Naturschutzprojekte finanzieren.
Foto / Text: Ulrich Wilde
31.07.2025
Michael Trautnitz hat sich im Meppener Naturschaugarten auf Fotopirsch nach Insekten & Co begeben. Neben zahlreichen Hummel-, Schmetterlings- und Libellenarten hat er dabei interessante Schwebfliegen, Käfer, aber auch Spinnen entdeckt, von denen hier eine kleine Auswahl in gelungenen Bildern vorgestellt wird.
Fotos: Michael Trautnitz / Text: Gerhard Schaad
27.06.2025
Hier der Link um sich den Fernsehbeitrag anzuschauen:
15.06.2025
Am 20. und 28. Mai haben Erhard Nerger und Bernd Quappen etwa 50 Standorte kontrolliert, an denen Brutröhren für Steinkäuze angebracht sind. Insgesamt gibt es im Raum Meppen, Haselünne und Herzlake ca. 120
Standorte mit Brutröhren.
Das Ergebnis dieser Kontrolle war sehr erfreulich:
In 12 Röhren waren junge Käuze, in 6 Röhren war ein Altvogel. Die besetzten Reviere befinden sich Geeste, Osterbrock , Teglingen, Bückelte, Lähden und Felsen. Eines dieser Reviere war in diesem Jahr erstmals besetzt, während an zwei Standorten in Helte und Lahre keine Käuze angetroffen wurden.
Foto / Text: Bernd Quappen und Dr. Erhard Nerger
15.06.2025
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 29/25 | 11. JUNI 2025
NABU Niedersachsen warnt vor Umweltkonflikten bei geplanter „Net Zero Valley“-Region im Nordwesten Niedersachsen
Emsland - Mit Blick auf die Pläne, den Nordwesten Niedersachsens zur sogenannten „Net Zero Valley“-Region zu entwickeln, mahnt der NABU Niedersachsen zur Vorsicht. In einer Stellungnahme zur Berichterstattung der Meppener Tagespost vom 2. Juni fordert der Naturschutzverband, Umwelt- und Naturschutzbelange von Beginn an in die Planungen einzubeziehen. Denn Klimawandel und Artensterben seien gleichrangige Krisen, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften.
Hintergrund ist die im Juni letzten Jahres in Kraft getretene EU-Verordnung zur Förderung der Netto-Null-Industrie. Das Ziel ist die Treibhausgasemissionen in Europa bis 2050 auf Netto-Null zu senken – bei gleichzeitig gesicherter Energieversorgung. Dafür sollen in ausgewählten Regionen sogenannte „Net Zero Valleys“ entstehen, in denen Genehmigungsverfahren für klimarelevante Technologien wie Windkraft und Photovoltaik beschleunigt ablaufen können. Der Nordwesten Niedersachsens – darunter die Landkreise Leer, Aurich, Emsland, Cuxhaven, Friesland sowie die Städte Emden, Wilhelmshaven und Oldenburg – plant, sich als solche Modellregion zu bewerben.
Prof. Dr. Holger Buschmann, Vorsitzender des NABU Niedersachsen, unterstützt grundsätzlich das Ziel, die Energiewende voranzutreiben. Gleichzeitig warnt er: „Der Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur darf nicht zulasten unserer letzten natürlichen CO₂-Speicher gehen. Wenn für Windräder oder Solarfelder Wälder gerodet oder Moore entwässert werden, torpedieren wir nicht nur den Klimaschutz, sondern verschärfen auch die Biodiversitätskrise.“
Der NABU appelliert daher an die regionalen Entscheidungsträger, vorrangig auf bereits versiegelte Flächen, Industriebrachen oder andere vorbelastete Standorte zu setzen – ein Grundsatz, der auch in der EU-Verordnung verankert ist. Besonders wertvolle Naturflächen müssten hingegen schon in der Bewerbungsphase als ungeeignet für „Net Zero“-Technologien ausgewiesen werden.
„Die Genehmigungsprozesse lassen sich zudem beschleunigen, wenn Projektträger frühzeitig fundierte Daten zu vorkommenden Tierarten und Lebensräumen vorlegen. So können rechtssichere und naturverträgliche Entscheidungen schneller getroffen werden“, betont Buschmann.
27.05.2025
Die Firma Möbel Brand in Meppen-Nödike, Dieselstr. 6, veranstaltet zusammen mit dem NABU – Emsland - Mittel e. V. vom 10.6.2025 bis zum 14.6.2025 zum 75. Firmenjubiläum eine Nachhaltigkeitswoche mit verschiedenen Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit.
Das Familienunternehmen Möbel Brand blickt auf 75 Jahre Firmengeschichte zurück. Nach der Gründung 1950 zog die Tischlerei von der Ecke Hinterstraße/Nagelshof im Jahr 1986 in das Gewerbegebiet Nödike um. Seitdem hat sich das Möbelhaus Brand neben der Sonderanfertigung von Möbeln auch auf die Produktion von Küchen nach Maß, Schlafzimmern und den Innenausbau spezialisiert.
Als Tischlerei bietet Möbel Brand maßgeschneiderte Lösungen für eine Vielzahl von Holzarbeiten an. Dazu gehören die Anfertigung und Montage von Möbeln, Einbauschränken und Regalsystemen, die Gestaltung und der Einbau von Küchen, sowie der komplette Innenausbau von Räumen. Die Leistungen umfassen zudem Reparaturen und Restaurierungen von Möbelstücken, als ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Seit 2009 gehört auch eine Kochschule zum Unternehmen.
Das Thema Nachhaltigkeit und natürliches Wohnen steht beim Möbelhaus Brand seit Gründung im Vordergrund.
Wir vom NABU – Emsland – Mittel e.V. beteiligen uns an der Nachhaltigkeitswoche mit einer Ausstellung über die Arbeit des NABU und vielen Informationen des NABU für die Besucher. Wir bieten in der Woche reichhaltiges Informationsmaterial über unsere Arbeit zum Mitnehmen an. Wir laden alle Interessierten ein, dass Möbelhaus Brand in der Nachhaltigkeitswoche zu besuchen. Bei einem Besuch lernen die Besucher auch die vielschichtige Arbeit des NABU im Bereich des Naturschutzes und Umweltschutzes kennen. Wir freuen uns, in der Nachhaltigkeitswoche unsere Arbeit einem größeren Publikum in den Räumen der Firma Möbel Brand vorstellen zu können.
Im Rahmen des Firmenjubiläums werden 5% des Umsatzes in der Woche dem NABU gespendet.
Text: Möbel Brand / Ulrich Wilde
27.05.2025
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 24/25 | 26. MAI 2025
Emsland/ Grafschaft Bentheim - Die Trockenheit macht nicht nur unseren Pflanzen zu schaffen – auch die heimische Vogelwelt leidet zunehmend unter ausbleibendem Regen, versiegelten Flächen und fehlender Nahrung. „Jedoch können Gartenbesitzende dem entgegenwirken und Amsel, Wildbiene & Co. in der trockenen Jahreszeit unterstützen. Gerade jetzt ist ein naturnah gestalteter Garten mit Wasserstelle, Lehmpfütze und heimischen Gehölzen mehr als nur ein schöner Anblick – er wird zur lebensrettenden Oase für viele Tierarten“, erklärt Hanna Clara Wiegmann von der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim.
Wasser ist Leben – auch für Vögel
Wenn es nicht regnet, finden Vögel kaum natürliche Wasserstellen. Deshalb sind Vogeltränken besonders wichtig. Schon eine einfache flache Schale kann wertvolle Dienste leisten – vorausgesetzt, das Wasser wird täglich erneuert und die Schale regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt, um Keime abzutöten. Wichtig ist: Die Wasserstelle sollte erhöht stehen, um Katzen und andere Fressfeinde fernzuhalten.
Wer mehr Platz hat, kann auch einen Gartenteich mit flachem Ufer anlegen, in dem Bachstelze & Co. baden und trinken können.
Lehmpfützen für Schwalben – Hilfe für bedrohte Nestbauer
Ein oft übersehener Aspekt: Viele Vögel, besonders Schwalben, brauchen feuchten Lehm zum Nestbau. Doch genau dieser fehlt immer häufiger – versiegelt durch Asphalt und Beton, während die anhaltende Trockenheit ihr Übriges tut. Wer ihnen helfen möchte, legt im Garten eine einfache Lehmpfütze an. Dafür braucht es nur Lehm, Wasser und etwas Stroh, angerührt in einer flachen Mulde oder Wanne. Wichtig: Die Pfütze sollte in Nestnähe liegen und möglichst offen sein, damit Räuber keine Deckung finden.
Heimische Pflanzen - Natürliches Buffet für Vögel
Ein vogelfreundlicher Garten bietet mehr als Wasser. Heimische Gehölze wie Weißdorn, Holunder oder Schlehe tragen nährstoffreiche Beeren, die viele Vogelarten ernähren – besonders in Trockenzeiten, wenn Insekten seltener sind. Auch sogenannte "Unkräuter", Laubhaufen oder Kompost bieten wertvolle Lebensräume. Der Weißdorn allein zieht Hunderte Insektenarten an – eine wichtige Nahrungsquelle für insektenfressende Vögel wie den Zilpzalp.
Tipp: Wilde Ecken, lebendige Vielfalt
„Strukturvielfalt ist das A und O eines naturnahen Gartens. Wildrosenhecken, Totholzhaufen, offene Natursteinmauern und ein Komposthaufen bieten Schutz und Nistmöglichkeiten, zudem finden viele Tiere dort ihre Nahrung. Künstliche Nisthilfen – vor allem Halbhöhlen für seltenere Arten wie den Hausrotschwanz oder Grauschnäpper – sind besonders hilfreich, weil oftmals alte Bäume mit Hohlräumen fehlen“, so Hanna Clara Wiegmann und ergänzt „essenziell ist zudem der Verzicht von Pestiziden. Sie vergiften nicht nur Insekten, sondern auch Tiere, die sich von solchen ernähren, wie Vögel, Igel und Fledermäuse.“ Wer heute seinen Garten naturnah gestaltet, tut aktiv etwas für den Erhalt der Artenvielfalt. Besonders während der aktuellen Trockenheit kommt es auf jedes Wasserbecken, jede Beere und jede schattige Ecke an. Mit einfachen Mitteln schaffen Gartenbesitzende kleine Paradiese – in denen Vögel nicht nur überleben, sondern auch singen, baden und brüten können.
Für alle, die ihren Garten so gestalten möchten, dass Wildtieren auch in trockenen Zeiten genügend Nahrung und Wasser zur Verfügung steht, hält die NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim ein Informationspaket bereit. Es besteht aus der Broschüre „Gartenlust“, die auch Tipps zum Bau eines Gartenteichs enthält, und der Broschüre „Vögel im Garten“. Das Paket kann gegen Einsendung von Briefmarken im Wert von 7 Euro bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim, Stichwort „Gartenlust“, Haselünner Straße 15, 49716 Meppen, angefordert werden.
29.04.2025
Am Samstag 26.04.2025 führte Tobias Suntrup gleich zweimal in das Wesuweer Moor. Am Vormittag fand eine öffentliche Exkursion statt, am Nachmittag eine Exkursion für die NAJU. Es wurde nach den im Naturschutzgebiet Wesuweer Moor noch zahlreich vorkommenden Kreuzottern und Moorfröschen gesucht. Dabei konnten neben den gesuchten Reptilien und Amphibien noch viele andere interessante Arten beobachtet werden. So zeigte sich unter anderem das Blaukehlchen, der Kiebitz und zahlreiche Libellen. Zwei gelungene Exkursionen mit beeindruckenden Naturerlebnissen. Ein Dank geht an Tobias Suntrup für sein Engagement!
Fotos: Sarah & Carsten Marien / Text: Carsten Marien
29.04.2025
Teile des Naturschutzgebietes Dörgener Moor wurden in den letzten Jahren von der Projektgruppe Naturschutz aufgewertet. Unter anderem wurden die Moorwiesen wiedervernässt. Dazu wurde von den ehrenamtlichen Naturschützern ein Entwässerungsgraben an sechs Stellen angestaut. Seitdem hat sich das Wiesenschaumkraut in den Moorwiesen wieder ausgebreitet. Vor der Maßnahme kam es nicht mehr in den Wiesen vor. Nun ist es wieder zu tausenden vorhanden und bildet alljährlich im Frühjahr einen schönen Blühaspekt.
Fotos / Text: Carsten Marien
16.04.2025
Als ehrenamtlich aktive Mitglieder im NABU haben Carsten Marien und seine Tochter Charlotte einen Vormittag mit dem Meppener Waldkindergarten "Spatzennest" verbracht. Gemeinsam ging es auf einen Spaziergang in das Waldgebiet Kossentannen. Hier wurden Baumarten und andere Pflanzen bestimmt. Im Totholz fanden sich Spuren von verschiedenen Bewohnern. Anhand einer mitgebrachten Federsammlung wurde geraten, zu welchen Vögeln sie gehörten. Neben weiteren Aktionen, wie einem Gruppenspiel, wurde vor dem Eingang des Waldkindergartens eine Miniblumenwiese mit Samen von Wildpflanzen aus der Region angelegt. Zum Abschluss wurden Feldhasen- und Feldhamstermasken gebastelt. Ein gelungener Vormittag, der allen Beteiligten Spaß gemacht hat.
Fotos / Text: Carsten Marien
16.04.2025
Der NABU hat aus einer Zuwendung der Emsländischen Naturschutzstiftung neue Fledermauskästen anschaffen können. Die ersten zwei Exemplare wurden am Rand des Fullener Moores angebracht. Mitglieder der Projektgruppe Naturschutz haben dort im letzten Jahr eine Fledermaus gesichtet. Obwohl der Lebensraum grundsätzlich für Fledermäuse attraktiv ist, lebten hier bisher keine Fledermäuse, weil Quartiere fehlten. Dies soll sich durch die Nisthilfen nun ändern.
Fotos Sarah Marien / Text: Carsten Marien
16.04.2025
Für das Jahr 2025 ist der Moorfrosch von der deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) zum Lurch des Jahres gewählt worden. In Deutschland gehen die Bestände dieser Art seit einigen Jahren sehr stark zurück.
Die Projektgruppe Naturschutz des NABU-Emsland-Mitte betreut Teilbereiche des Naturschutzgebietes Groß Fullener Moor und hält dort größere Flächen durch regelmäßige Pflegearbeiten offen. Auch wurden hier auf die Initiative der ehrenamtlichen Naturschützer in den letzten Jahren Wiedervernässungen durchgeführt. Dadurch ist im Groß Fullener Moor der Lebensraum für die Moorfrösche attraktiver geworden. Glücklicherweise ist der Moorfrosch dort noch keine Seltenheit.
Fotos : Tobias Suntrup / Text: Carsten Marien
02.04.2025
Die NAJU- Kinder- und Jugendgruppe im NABU-Emsland-Mitte haben sich an der Aktion saubere Landschaft der Stadt Meppen beteiligt. Gemeinsam wurde Müll im Meppener Stadtgebiet im Bereich zwischen JAM-Center und Busbahnhof. Eine große Menge an Müll wurde von den Kindern und Jugendlichen in Begleitung ihrer Eltern und Gruppenleiter eingesammelt. Besonders eine unglaublich große Anzahl von weggeworfenen Zigarettenkippen wurde eingesammelt. Anschließend öffnete das JAM-Center seine Türen für die ehrenamtlichen Naturschützer. Dort wurden mitgebrachte Snacks gegessen.
28.03.2025
Moritz Rennack von der Ökologischen Station Grafschaft Bentheim Emsland Süd hielt im Rahmen der Vortragsreihe "Natur am Donnerstag" am 27.03.2025 einen Vortrag über ein aktuelles Projekt zum Schutz von Amphibien in der Sandlandschaft. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Bestände von Knoblauchkröte, Kreuzkröte und Kammmolch in der Gebietskulisse der Ökologischen Station, jedoch außerhalb der Schutzgebiete zu erfassen und gezielte Schutzmaßnahmen für die oben genannten Arten umzusetzen. Dabei wurden interessante Details über die Lebensweise und aktuelle Vorkommen dieser Amphibien gezeigt. Leider wurde deutlich, dass die Bestände in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen sind.
Einige Gewässer wurden zpeziell für diese Amphibienarten optimiert oder neu angelegt. Der kurzweilige und sehr interessante Bericht wurde im voll besetzten Vortragsraum der NABU-Geschäftsstelle gehalten.
Wir wünschen dem noch laufenden Projekt weiterhin viel Erfolg!
Fotos / Text: Carsten Marien
27.03.2025
Im Naturschutzgebiet Groß Fullener Moor befindet sich das vermutlich letzte Vorkommen des bedrohten Gagelstrauches auf der deutschen Seite des ehemaligen, riesigen Bourtanger Moores. Um diese seltene Pflanze hier zu erhalten, wurde in den vergangenen beiden Wintern in Zusammenarbeit der Ökologischen Station Grafschaft Bentheim Emsland Süd und der Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte eine umfangreiche Biotoppflegemaßnahme durchgeführt. Der dichte Birkenaufwuchs wurde entfernt, so dass der Gagelstrauch nun wieder mehr Licht bekommt.
Um den Wassergehalt im Boden zu steigern, wurde nun auch ein an die Fläche angrenzender Entwässerungsgraben angestaut. Die Projektgruppe Naturschutz hatte im Vorfeld dieser Maßnahme viele Gespräche geführt. Ende 2024 wurde nun die Genehmigung erteilt. Zunächst haben die ehrenamtlichen Naturschützer im letzten Winter den Gehölzaufwuchs an dem Graben an zwei Stellen beseitigt, um den Zugang zum Graben zu ermöglichen. Nun wurde durch einen Unternehmer an diese beiden Stellen Sand als Füllmaterial eingebracht. Der Fachbereich Umwelt beim Landkreis Emsland hat die Finanzierung übernommen. Ziel ist ein Anstau des Grabens in nassen Zeiten, um auf diese Weise den Wasseranteil im Moorboden zu erhöhen.
Der letzte Bestand des Gagelstrauches ist die Mühe wert.
Fotos / Text: Carsten Marien
......dann suchen wir genau dich zur Unterstützung unserer heimischen Vögel.
Unsere Nisthilfen-AG betreut Nisthilfen in verschiedenen Brutgebieten im Bereich Meppen. Es wäre schön, wenn du bereit wärst, ehrenamtlich ein paar Tage im Jahr bei der Betreuung der Nistkästen zu helfen.
Wir würden uns über deine Mitarbeit in unserem tollen Team sehr freuen.
Kontakt: NABU Geschäftsstelle, Haselünner Str. 15, 49716 Meppen,
Telefon: 05931 4099630, Frau Hanna Clara Wiegmann
Helmut Schnieders: he.schnieders@t-online.de
Keine Fliegen-Klebfallen im Außenbereich verwenden
Fliegen sind lästig und können Krankheiten übertragen. Abhilfe können Klebfallen schaffen, die im Haus aufgehängt werden. Im Außenbereich sollten diese Fallen jedoch keine Verwendung finden, da
sie auch zur tödlichen Falle für Fledermäuse werden können....mehr lesen
Oft ist zu lesen, dass bei Wildbienen-Nisthilfen keine Pflege nötig sei, da die Insekten verlassene. Niströhren selbst reinigen und dann wieder beziehen. Wenn die Nistangebote neu, an einem sonnigen Standort, bevorzugt in Süd-Ost Richtung aufgestellt und besonders vor Schlagregen gutgeschützt sind, kann man sie unbesorgt sich selbst überlassen. Je nach Wildbienenart dauert es unterschiedlich lange, bis Reinigung oder Austausch von Niströhren sinnvoll sind. Die Rostroten und Gehörnten Mauerbienen, die im Frühjahr als erstes erscheinen, bevorzugen neue, saubere Nisteingänge. Sie besiedeln sehr gerne Schilfrohre und können rasch größere Bestände bilden, die jedoch nach drei bis vier Jahren wieder abnehmen, wenn nicht regelmäßig neue, saubere Niströhren zur Verfügung gestellt werden. Die Weibchen von Löcher- und Scherenbienen säubern alte Niströhren recht sorgfältig, was an den Müllbergen am Fuße der Nisthilfen zu erkennen ist. Dieser „Müll“ besteht aus altem Pollen, Larvenkot und Kokonhäuten und sollte vorsichtig mit einem kleinen Besen oder größerem Pinselentfernt werden. Je älter die Nisthilfen sind, umso mehr Brutröhren sind hinter den geschlossenen Verschlussdeckeln bereits abgestorben, z.B. durch Verpilzung. Um festzustellen, hinter welchen Deckeln sich noch intakte oder abgestorbene Brut befindet, kann man in der Zeit von Herbst bis Winter die Deckel mit einem Tupfen Wasserfarbe markieren. Wo Wildbienen schlüpfen, verschwindet durch das Öffnen der Verschlüsse auch die Farbmarkierung. Sind im Herbst immer noch Farbmarkierungen zu sehen, hat man den Nachweis, dass es sich um abgestorbene Bruthandelt. Diese Gänge können in harten Materialien wie Holz oder Keramik mit Hilfe von Nägeln, Schrauben und Bürstchen gereinigt werden, je gründlicher, umso besser. Dann stehen im folgenden Frühling wieder viele potenzielle Brutröhren zur Verfügung. Stellt man allerdings fest, dass z.B. in einem Holzklotz ein Großteil der Gänge abgestorbene Brut enthält, ist wahrscheinlich der komplette Austausch des Klotzes vorteilhafter. Hilfreiche Informationen zu diesem Thema können angesehen werden unter www.naturgartenfreude.de, einer Webseite von Werner David, der auch das sehr empfehlenswerte Buch „Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen“ geschrieben hat. Fertige Nisthilfen bietet der NABU in seiner Geschäftsstelle an.
Telefonische Beratung zu Naturschutzthemen
030 – 284 984 – 6000
Alle Naturbegeisterten und Engagierten sollten sich diese Nummer notieren – als direkten Draht zum Naturschutz, als kompetente Info-Hotline des NABU.
Rufen Sie an bei Fragen rund um Vögel, Pflanzen, Insekten, Igel, Natur- und Umweltschutz sowie Gartenthemen