NABU-Igelstation ein voller Erfolg

Mehr als 80 Prozent der Jungtiere konnten dieses Jahr gerettet werden

Emsland/Grafschaft Bentheim. Herbst bedeutet Igelzeit. In der Igelstation in Meppen pflegt Leiterin Rita Gölnitz kranke, verletzte, untergewichtige und mutterlose Igel so lange, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können. Dieses Jahr wurden allein mehr als 35 Jungtiere bei ihr abgegeben, gut 30 der Igelbabys konnten gerettet werden.

Igel sind Wildtiere und können in der Natur gut überleben: Im Laufe der Zeit sind aber neue Gefahren für die Igel dazu gekommen. Dazu gehören beispielsweise der Straßenverkehr, nachts fahrende Mähroboter und der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Aber auch Parasiten wie Igelflöhe und Krankheiten machen den Igeln zu schaffen.

Besonders häufig werden Jungtiere abgegeben. Ihre Mütter wurden in den meisten Fällen entweder überfahren oder sind zu krank und geschwächt. Einige der kleinen Igel haben bei der Aufnahme ein Gewicht von weniger als 100 Gramm. In diesem Jahr ist auffällig, dass fast ausschließlich männliche Igeljunge gefunden wurden, erklärt Rita Gölnitz.

Wenn die Nächte kälter werden, gehen die Tiere in den Winterschlaf. Um diese Zeit zu überstehen, sollten sie mindestens 500 g wiegen. Untergewichtigen Tieren kann man helfen, indem man ihnen Katzenfutter und Wasser anbietet.  Wichtig ist es, auf die Hygiene an der Futterstelle zu achten.

 

„Bei auffälligen Tieren nicht zögern und mich unter 05931-14530 kontaktieren“ wünscht sich Gölnitz. Außerdem sucht die leidenschaftliche Igelliebhaberin immer Menschen mit igelfreundlichen Gärten, die bereit sind, aufgepäppelte Tiere aufzunehmen. Dann müssen die Igel abends angefüttert werden, bis sie mit dem Winterschlaf beginnen. Ein igelfreundlicher Garten bedeutet, dass keine giftigen Chemikalien eingesetzt werden und Möglichkeiten zum Überwintern bestehen. „Niemand sieht es, wenn hinter den Büschen Laub- und Reisighaufen für den Igel liegen gelassen werden“, sagt Rita Gölnitz „Aber sie helfen den Igeln sehr“.