Frau Schaad hilft Fledermäusen

Säuglingsfütterung; Foto: Schaad, G.
Säuglingsfütterung; Foto: Schaad, G.
Klebefallenopfer; Foto: Schaad, G.
Klebefallenopfer; Foto: Schaad, G.

 Zwei Zwergfledermäuse, ein adultes und ein junges Männchen, wurden zappelnd aus einem Planschbecken geborgen. Vermutlich wollten die Tiere trinken und bekamen in dem relativ kleinen Becken dann nicht mehr die Kurve zum Abflug. Die Tierchen waren unterkühlt und entkräftet, konnten aber nach einer reichlichen Mehlwurm-Mahlzeit wieder in die Freiheit entlassen werden. Neu war in diesem heißen Sommer, dass mehrere Fledermäuse mit Teer verklebt eingeliefert wurden. Offenbar war Teer einer Teerpappe auf einem Flachdach oder Nistkästen geschmolzen und die Tiere waren damit in Berührung gekommen. Hier müsse zukünftig über den Einsatz andere Materialien nachgedacht werden, so Schaad.

Auch mit verschiedensten Verletzungen hatte man zu tun, etwa einem gequetschten Fuß, einem Loch in der Flügelhaut und einem Fingerbruch. Da die Finger bei den Fledermäusen stark verlängert sind und die Flughaut tragen, ist so ein Bruch lebensbedrohlich. Oft müssen wir uns selbst erst Rat holen, berichtet Schaad von zahlreichen Telefonaten mit einer noch erfahreneren Expertin in Hannover. Insgesamt hatten Karin und Gerhard Schaad 2019 bereits 16 Fledermauspfleglinge aus dem gesamten Emsland und der Grafschaft Bentheim in Pension. Darunter waren 4 verwaiste Säuglinge, kaum so groß wie eine Fingerkuppe. Sogar der Tierpark Nordhorn gebe manchmal Tiere an die Ehrenamtlichen vom NABU ab, denn dort habe man weder die Zeit, noch die Erfahrung für solche Aufzuchtarbeit. Ziel sei stets die Auswilderung, aber nicht immer gelänge dies leider. Gelegentlich müsse ein Tierchen vom Tierarzt eingeschläfert werden oder könne nur in der Obhut der Menschen überleben. Hierfür bekamen die Zuhörer gleich ein praktisches Beispiel: Zwergfledermaus Emmi war in einer kleiner Box mit zum Vortrag angereist und verspeiste vor aller Augen genüsslich ein paar Mehlwürmer. Dieses Tier könne nicht mehr selbstständig jagen und werde daher als „Fledermausbotschafterin“ und als Sozialkontakt für andere Pfleglinge eingesetzt.

 

Der Fledermausnotruf ist zu erreichen unter: 0151 - 15902708