Keine Corona-Gefahr durch heimische Fledermäuse

 

Die Herkunft des aktuellen Corona-Virus (SARS-CoV-2), mit dem sich zuerst Personen auf einem Wildtiermarkt in China infiziert hatten, ist noch nicht abschließend geklärt. Trotzdem werden immer wieder allgemein „Fledermäuse“ als Übertragungswirt auf den Menschen genannt. Der Naturschutzbund (NABU) weist darauf hin, dass es weltweit über 1.400 Fledermausarten gibt und die 25 in Deutschland heimischen Arten kein Reservoir für Corona-Viren darstellen. Es besteht daher keine Ansteckungsgefahr für Menschen, wenn die Fledertiere ihre Sommerquartiere in Häusern beziehen.

 

Wenn jetzt die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, kehren unsere heimischen Fledermäuse aus ihren Winterquartieren in Höhlen, Stollen und Kellern zurück und beziehen ihre Sommerquartiere in Baumhöhlen oder Dachstühlen und Gebäudespalten. Beim NABU meldeten sich bereits besorgte und verunsicherte Hausbesitzer, die eine Übertragung des Corona-Virus durch Fledermäuse befürchteten. „Es besteht keine Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus, wenn Fledermäuse ein Haus als Quartier mitbenutzen,“ beruhigt Katja Hübner vom NABU-Regionalbüro Emsland / Grafschaft Bentheim. „Unsere 25 heimischen Fledermausarten sind andere Arten als die in China vorkommenden Fledertiere,“ erklärt die Naturschützerin. „Alle bisher beschriebenen Corona-Viren und auch SARS-CoV-2 konnten bei heimischen Arten noch nicht nachgewiesen werden.“ Der NABU appelliert deshalb an alle Hausbesitzer, die faszinierenden, gefährdeten und streng geschützten Arten weiter in ihr Haus zu lassen.

 

Ziehen Fledermäuse auf den Dachboden oder in ein Spaltenquartier am Haus kommt es in der Regel zu keinem direkten Kontakt zwischen Mensch und Tier. Sollte aber doch einmal eine verletzte oder geschwächte Fledermaus gefunden werden, sind beim Umgang immer generelle Schutzmaßnahmen (insbesondere das Tragen von Handschuhen) erforderlich - schon deshalb, weil die verängstigten Tiere beißen können. Die Tiere sollten dann schnellstmöglich an einen Fledermausspezialisten übergeben werden, da für die artgerechte Versorgung Spezialkenntnisse erforderlich sind. Im Emsland nimmt Karin Schaad (Tel. 05931-17519 oder 0151-15902708) solche Tiere in Pflege und steht für Beratungen von Hausbesitzern zur Verfügung. 

Hintergrundinformation:

Zur weiteren Information  finden Sie das Informationsschreiben des Bundesverbandes für Fledermauskunde „Fledermäuse und Coronaviren: Keine Angst vor Batman!“ vom 10.2.2020  als Download (s.u.)

 

Für Rückfragen:

Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes Emsland / Grafschaft Bentheim, Tel.. 05931- 40 99 630 

 

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BVF-Fledermaeuse-und-Coronaviren-10.2.20
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